CDU-Bezirkspolitiker fordern schnelle Entscheidung für die Ortsumgehung Oberbilk Konsequenz aus Stau-Rekord
Die CDU-Ortsverbände Oberbilk und Lierenfeld fordern in einer gemeinsamen Erklärung Konsequenzen aus einer aktuellen Verkehrsstudie, der zufolge Düsseldorf im Jahr 2021 die NRW-Stauhauptstadt ist. „Wir müssen jetzt die lange versprochenen Verkehrsinfrastrukturmaßnahmen vor allem im Düsseldorfer Südosten auf den Weg bringen“, so die CDU-Ortsvorsitzenden Florian Tussing (Oberbilk) und Christian Rütz (Lierenfeld).
Vordringlich sei deshalb die Ortsumgehung Oberbilk, die zu weniger Verkehr an der Werdener Straße, der Oberbilker Allee, am Knotenpunkt am Oberbilker Markt und auf der Kölner Straße führe. Obwohl der Rat den Grundsatzbeschluss schon 2001 gefasst habe, liege der Ausführungs- und Finanzierungsbeschluss bis heute nicht vor.
„Die Ortsumgehung Oberbilk ist im aktuellen schwarz-grünen Kooperationsvertrag vereinbart. Doch weiterhin eröffnet die Verwaltung keine klare Realisierungsperspektive für die drei Abschnitte der zentralen Verkehrsentlastungsmaßnahme im Düsseldorfer Südosten, die eigentlich schon mit dem U-Bahn-Bau in der Kölner Straße umgesetzt werden sollte“, erklären die beiden Lokalpolitiker. Die Planung müsse auch deshalb zeitnah abgeschlossen werden, da Düsseldorf andernfalls wie schon 2010 Gefahr laufe, bei veränderten politischen Mehrheiten im Land NRW auf Jahre keine Landes-Förderung mehr zu erhalten.
Die Ortsumgehung Oberbilk bringe nicht nur Vorteile für den Verkehrsfluss, sondern eröffne die Chance einer durchgehenden Fahrrad-Verbindung vom Mörsenbroicher Ei bis in den Düsseldorfer Süden. Auch werde der Auto-Verkehr aus Wohngebieten heraus verlagert und würden so viele Menschen besser von Lärm und Abgasen geschont.
Die Maßnahme solle, so die CDU-Politiker, mit dem ebenfalls zurückgestellten 2. Bauabschnitt des Ausbaus Werdener Straße zwischen Oberbilker Markt und Fichtenstraße sowie der Süderweiterung der Toulouser Allee (Entlastungsstraße Derendorf) unter dem Wehrhahn zur Worringer Straße und dem 2. Bauabschnitt der Ortsumgehung Flingern entlang der Automeile einhergehen. Für diese läge jeweils ein Bedarfsbeschluss vor. Auch die 2016 durch einen Beschluss des Ordnungs- und Verkehrsausschuss eingestellte Planung einer Verbindung zwischen Toulouser Allee und Moskauer Straße solle erneut geprüft werden.
Hintergrund der Forderung der beiden CDU-Ortsverbände: Nach der Inrix-Stauanalyse ist die B8, die quer durch Oberbilk läuft und eine Barriere zwischen Lierenfeld und der Innenstadt bildet, die staureichste innerstädtische Strecke in ganz NRW und liegt auf Platz 5 der Stau-Straßen in Deutschland. Rütz: „Nahezu täglich sind der Oberbilker Markt und der Zulauf über die Kruppstraße und die Kettwiger Straße in den Staunachrichten und Online-Stau-Karten vertreten. Die Realisierung der Ortsumgehung Oberbilk kann die Situation für alle Verkehrsteilnehmer – auch den ÖPNV und den Radverkehr – spürbar verbessern.“
So gingen städtische Berechnungen davon aus, dass allein der Bau des 1. Bauabschnitts der Ortsumgehung Oberbik zu einer Verkehrsabnahme auf der Werdener Straße von 10, auf der Kölner Straße von 20, auf der Ellerstraße von 25 und auf der Karl-Geusen-Straße von 30 Prozent führt.
Die CDU-Politiker sehen den Straßenbau nur als eine Maßnahme in einem Gesamtkonzept: „Natürlich brauchen wir endlich auch die angekündigten starken Radrouten und die neuen Rheinbahn-Züge und Fahrplanergänzungen, um Anreize zum Umstieg auf nachhaltige Mobilität zu schaffen“, so Rütz und Tussing. Ein Infrastrukturausbau werde dadurch aber nicht entbehrlich: „Auch E-Mobilität braucht Raum, zudem eröffnen die Umgehungen entlang der Bahntrassen die Chance, die Flächen in den urbanen Wohn-Quartieren mehr für Rad, Fußgänger und Verweilqualität zu nutzen. Sie sind zudem ein Beitrag für effektiven Lärmschutz in hoch belasteten Quartieren.“