Neue Unterkunft für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge

Die Räume sind frisch renoviert, aber noch kahl. Am Donnerstag sollen die Möbel kommen. Und dann heißt es umziehen für 55 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Nach Mörsenbroich.

Der DRK-Vorsitzende Olaf Lehne (li) und Stadtdirektor Burkhard Hintzsche in einer der Küchen in der Ludwig-Beck-Straße. Die Zusammenarbeit mit drei weiteren Trägern finden beide gut. „Man hat so unterschiedlichen Perspektiven auf die Jugendlichen.“

Foto: Landeshauptstadt Düsseldorf

Bis November war in der Ludwig-Beck-Straße 11 noch ein Seniorenheim. Innerhalb von drei Monaten wurde daraus die neue Unterkunft. "Eine sportliche und gute Leistung", sagt Stadtdirektor Burkhard Hintzsche.

Die neue Einrichtung wird insgesamt Platz für 70 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge bieten, die in sieben Gruppen von jeweils zehn Kindern und Jugendlichen hier vorübergehend wohnen werden.

Der Aufenthalt dauert etwa sechs bis acht Wochen. Ein Übergangsangebot. Denn in der sogenannten Inobhutnahme entscheidet sich erst, wie es für die Jugendlichen weitergeht. "Für alle wird ein passgenaues Angebot gesucht", so Hintzsche. Entweder werden Angehörige in Deutschland gefunden, wenn nötig therapeutische Angebote gemacht oder eine passende Wohngruppe gewählt.

Unter Federführung des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) übernehmen drei weitere Träger die Betreuung: Das Evangelische Jugend- und Fürsorgewerk, die Kaiserswerther Diakonie sowie die Graf-Recke-Stiftung.

Mit der neuen Einrichtung in Mörsenbroich gibt es Entlastung für das Kinderhilfezentrum Eulerstraße. Dort waren bislang 40 minderjährige Flüchtlinge in einer Turnhalle untergebracht, in der Dorotheenstraße wohnten 15 weitere.

Diese insgesamt 55 Jugendlichen werden in den nächsten Tagen an der Ludwig-Beck-Straße einziehen.

Jede Gruppe verfügt über eine eigene Küche, einen Aufenthaltsraum mit Fernseher und Räumen für die Betreuer. Auch Freizeitangebote im Haus wie Tischtennis, Billard und ein Kraftraum sind vorgesehen. Die Betreuung der im aktuellen Fall ausnahmslos männlichen Jugendlichen erfolgt an sieben Tagen in der Woche rund um die Uhr.

"Erstmals haben wir hier auch die Möglichkeit, Jugendliche mit Behinderung zu versorgen", sagt Hintzsche. Die ehemalige Seniorenunterkunft ist barrierefrei. Ein Sicherheits-Dienst wird für die Eingangskontrolle sorgen und im unmittelbaren Umfeld des Hauses nach dem Rechten sehen.

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