Rheinbahn Normalbetrieb mit Maskenpflicht

Mit Blick auf „die schrittweise Wiederaufnahme des Schulbetriebes“, nimmt die Rheinbahn ab Montag, 27. April, den Normalbetrieb wieder auf.

Thomas Geisel verteilt Schutzmasken für die Rheinbahn Fahrgäste.

Foto: Michael Gstettenbauer/Stadt

„Ergänzend zu den bisherigen Maßnahmen wie dem Schließen des Fahrereinstiegs, dem Einstellen des Ticketverkaufs beim Fahrer oder den Schutzfolien in Bussen werden wir an hoch frequentierten Haltepunkten den Einstieg durch Service-Mitarbeiter begleiten, so dass in unseren Fahrzeugen genug Platz bleibt, um den Mindestabstand einzuhalten“, betont Vorstandsvorsitzender und Arbeitsdirektor Klaus Klar.

Parallel machte Oberbürgermeister Thomas Geisel Druck, forderte den Rheinbahn-Vorstand auf, dass das Verkehrsunternehmen den Infektionsschutz in Bussen und Bahnen sowie auf den Bahnsteigen ab sofort und nicht erst mit Inkrafttreten der Maskenpflicht des Landes am Montag sicherstellt. Die Opposition kritisiert Geisels Vorgehen scharf.

Der Oberbürgermeister zum Hintergrund seiner forschen Aufforderung an die Rheinbahn: „Es ist beabsichtigt, die Suspendierung der Umweltspuren ebenso wie die Aussetzung der Parkgebühren in der Innenstadt zum 4. Mai wieder aufzuheben. Auch dies wird die Fahrgastzahlen weiter erhöhen.“ Voraussetzung hierfür sei allerdings, dass bis dahin ein sicherer und unter Infektionsschutzgesichtspunkten gefahrloser Betrieb der Rheinbahn gewährleistet ist. Dies erfordere aber unbedingt, dass in den Fahrzeugen und auf den Bahnsteigen Maßnahmen zum Infektionsschutz getroffen werden. Geisel: „Da wird die geplante Rückkehr zum Normalfahrplan hilfreich sein, da durch die damit einhergehende Ausweitung des Angebotes, gerade in den Hauptverkehrszeiten, übervolle Fahrzeuge vermieden werden.“

Darüber hinaus macht der OB deutlich, dass er erwarte, dass die Rheinbahn Fahrgäste ab sofort mit geeigneten Aushängen und Durchsagen an den Bahnsteigen und in den Fahrzeugen und gegebenenfalls durch persönliche Ansprache auffordert, eine Mund- und Nasenbedeckung zu tragen und darüber hinaus für die Verteilung von Schutzmasken und für ausreichende Desinfektionsmittel­spender zu sorgen. „Ich gehe im Übrigen davon aus, dass Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die von Ihnen beauftragten Sicherheitsunternehmen hierbei mit sichtbar gutem Beispiel vorangehen“, erklärt Geisel in Richtung Rheinbahn-Führung.

Für CDU-Fraktionschef Rolf Tups ist Geisels Wortmeldung „eine Unverschämtheit“. Der Oberbürgermeister verpasse dem Rheinbahn-Vorstand öffentlich eine Abmahnung. „Eine Ohrfeige vor Publikum nach dem Motto: ‚Sie haben versagt – der Infektionsschutz hätte längst da sein müssen, nicht erst mit dem Start des Normalbetriebs.‘“ Als Aufsichtsratsvorsitzender der Rheinbahn sollte Thomas Geisel alles unterlassen, was das Management beschädigt. Tups: „Doch hier entgleist er völlig.“

Ratsherr Andreas Hartnigk (CDU), Mitglied im Aufsichtsrat der Rheinbahn: „Thomas Geisels Angriff ist nicht nur unanständig, sondern auch zutiefst widersprüchlich: Noch am vergangenen Wochenende hat er den Schulterschluss mit dem Rheinbahn-Vorstand gesucht, als es darum ging, sich für die Verteilung von 100.000 gespendeten Schutzmasken im ÖPNV feiern zu lassen.“ Nehme man andere aktuelle Aussagen von ihm in den Medien hinzu – wonach man jetzt angstfrei bei der Herdenimmunität vorankommen sollte –, ergäbe sich vollends ein schräges Bild: „Hier der scharfe Ruf nach sofortigem Infektionsschutz in Bus und Bahn, dort die Neigung zu Lockerungen im Umgang mit dem Virus. Der Eindruck drängt sich auf: Der Mann ist als Krisenmanager ungeeignet.“

(sp)