Sie lieben den Geruch von Asphalt

Sie haben keine Berührungsängste angesichts großer Maschinen. Sie sind in Indien, China und den USA im Einsatz. Aber einen Termin mit Rebecca und Marc Frankenhauser in Oberkassel zu machen, ist gar nicht so einfach.

„Ich liebe den Geruch von Asphalt!“ - Rebecca Frankenhauser.

Foto: Frankenhauser

"Eine unsere großen Stärken ist Flexibilität. Wir können jederzeit kurzfristig auf Kundenwünsche reagieren", sagt Rebecca Frankenhauser lachend, als wir schließlich zusammenkommen. "Das ist der Vorteil eines Zwei-Personen-Betriebs", sagt Marc. Dabei ist das mit den beiden eigentlich gar nicht so selbstverständlich. Denn vor vier Jahren ging ihre Ehe in die Brüche.

Marc Frankenhauser geht für gute Aufnahmen auch mit dem Hubschrauber in die Luft.

Foto: Frankenhauser

Das Fotostudio eröffneten sie vor elf Jahren. "Wir haben närrisches Jubiläum", verrät Ex-Venetia Rebecca. Für echte Jecke hat die Zahl 11 eben einen ganz besonderen Zauber. Beide sind im Düsseldorfer Karneval aktiv. Sie ist inzwischen in der KG Regenbogen, er im Vorstand des Comitee Düsseldorfer Carneval.
Die Entscheidung für die Selbstständigkeit haben sie damals "aus dem Bauch heraus" getroffen. Das Studio war noch gar nicht eingerichtet, da gab es schon den ersten Kunden.

"Wir hatten bei dem Termin damals alle Geräte noch original verpackt dabei", erinnert sich Marc Frankenhauser. Dieser erste Kunde war, wie sich vor Ort herausstellte, Rainer Lieverscheidt, der Frontmann von "Alt-Schuss". Die Karnevalisten sind ihnen treu geblieben. Die Swinging Funfares, die Rabauer, Heinz Hülshoff - Fotos fürs neue CD-Cover werden bei Frankenhausers gemacht.
Auch Prominente wie Koch Johann Lafer, Boxer Axel Schulz, Paradiesvogel Harald Glööckler und Verona Pooth hatten sie schon vor der Linse.

Richtig viel Spaß hatten sie, als sie auf Mallorca die Heidi Klum-Models Lena Gercke und Barbara Meier begleiten durften. "Wir waren mit denen vier Tage unterwegs. Beide kannten damals kaum einen Menschen und hielten sich meist an uns. Das war schon sehr persönlich und auch sehr nett, mit Golfen, Yacht und all dem", sagt Rebecca.

"Und dann kommst du in ein Rohrwerk und atmest durch", sagt Marc lachend. Damit kommt er auf die große, gemeinsame Leidenschaft: Industriefotografie. "Ich liebe den Geruch von Asphalt", sagt Rebecca. Und man braucht einen Moment, um sich die zierliche Frau mit schweren Schuhen und Baustellen-Helm vor einer großen Straßenasphaltmaschine vorzustellen. "Wir können die sogar fahren", sagen beide. Und bekommen leuchtende Augen.

Im Auftrag deutscher Firmen müssen sie immer wieder ins Ausland, um die Baumaschinen vor Ort und im Einsatz zu fotografieren. Zwei Wochen China oder USA sind da nicht ungewöhnlich. Berührungsängste gibt es bei den beiden nicht. Stattdessen sind sie immer wieder beeindruckt von den Dimensionen in anderen Ländern. "Wo in Deutschland eine Maschine im Einsatz ist, sind es in China mindestens sechs", sagt Marc.

Für ihn eines der bemerkenswertesten Erlebnisse: Der Bau zweier neuer Bosporus-Brücken in Istanbul. "Da war eine für uns hier unvorstellbare Masse an Maschinen im Einsatz. Echt beeindruckend!"

Beeindruckend ist auch, wie Marc und Rebecca Frankenhauser das Ende ihrer Ehe gewuppt haben. "Natürlich haben wir uns gezofft", sagt Rebecca. "Aber hinter den Kulissen!" Und heute? "Seit wir nur noch zusammen arbeiten, streiten wir überhaupt nicht mehr", sagen sie.

"Wir können einander total vertrauen, und das ist großartig!" Am Deutlichsten zeigt sich der entspannte Umgang miteinander beim gemeinsamen Hund. "Den hatten wir uns ja während unserer Ehe angeschafft", so Rebecca. Für "Fuppes" haben sie "gemeinsames Sorgerecht". Marc verrät: "Am Wochenende ist der Hund bei Rebecca.

Weiß er auch ganz genau. Deshalb wird freitags nur noch um Rebecca scharwenzelt. Ich existiere dann nicht mehr. Montags ist des dann genau umgekehrt."