Schließlich war dieser Tag auch für einen Tausendsassa wie Willi Döring ein wenig außergewöhnlich. Der Bundespräsident hat ihm das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen, und an Oberbürgermeister Thomas Geisel war es, die Urkunde zu überreichen und den Orden an die blauen Anzugbrust des Gerresheimers zu heften. „Es ist mir eine besondere Ehre, dich und dein Engagement auszuzeichnen“, sagte Geisel, las den Lebensweg von Willi Döring vor, musste sich bei der Renteneintrittsjahreszahl berichtigen lassen („Da müssen wir beim Bundespräsidenten eine größere Sorgfalt anmahnen“) und umarmte nach der Rede den Ehrengast. Viele Gerresheimer Vertreter aus Politik und Kultur applaudierten, genauso wie seine Frau Roswitha, seine Tochter Annette und sein Schwiegersohn Alfred sowie seine Enkel Marc-Sebastian und Jan-Niklas. Ruhig und mit fester Stimme bedankte sich Willi Döring: „Irgendwie muss ich positiv aufgefallen sein, aber ohne Freunde und Bekannte, die sich für mich eingesetzt haben, geht es nicht.“
Willi Döring gehörte der Bezirksvertretung seit ihrer Gründung 1975 ununterbrochen bis zum vergangenen Jahr an. Dann wurde er in den Seniorenrat gewählt. Er hat sich für den Kulturkreis Gerresheim eingesetzt und für die Bürgerhilfe.
Die Organisation von Straßenfest und Radschlägerturnier war ihm eine Herzensangelegenheit. Noch während seiner Berufszeit war er lange Zeit Schöffe am Landgericht und als Schiedsrichter im Handballsport ist der 76-Jährige schon heute eine lebende Legende.