Ein Jahr nach "Ela": Ein Denkmal, das wächst

Nach dem Sturm "Ela" setzte in Düsseldorf eine große Welle der Hilfsbereitschaft und des bürgerschaftlichen Engagements ein.

Gründezernentin Helga Stulgies mit den Jahresringe-Machern (v.l.) Tobias Jochinke, Philip Behrend, Phillip Bilke und Daniel Goll.

Foto: Landeshauptstadt Düsseldorf

Viele Düsseldorfer wollten und wollen sich am Wiederaufbau ihrer Gartenstadt beteiligten und spendeten für neue Bäume im öffentlichen Raum wie Parks und Alleen. Während bei den Straßenbäumen Namensschilder am grünen Dreibock auf die jeweiligen Spender aufmerksam machen, sollen in den Grünanlagen der Stadt fortan die Trägerinnen und Träger der Baumpatenschaften jeweils an zentraler Stelle in Form eines Spenderdenkmals gewürdigt werden.

Dieses soll in Form einer erweiterbaren Bodenplatte ihren Platz in den Parks finden, die mit Hilfe von Baumspenden wieder neu aufgebaut werden.

Im Hofgarten wird genau ein Jahr nach dem verheerenden Pfingststurm und pünktlich zum "Fest der Vielfalt" am 14. Juni das erste Spendermonument mit dem Titel "Jahresringe" in Form einer Bodenplatte auf der Schützenwiese zwischen Oederallee und Inselstraße installiert, dort, wo bis zum Pfingststurm der so genannte Hochzeitsbaum stand.

"Das ist ein passender Ort, um eine schöne Idee zu realisieren und das einzigartige Engagement der Düsseldorfer Bürgerinnen und Bürger zu würdigen. Tatsächlich kann das Denkmal in 'Jahresringen' immer weiter wachsen, weitere Namen können hinzugefügt werden. So wird zwar an den Sturm und seine Folgen erinnert, zugleich ist dieses Denkmal aber auch auf die Zukunft ausgerichtet", erklärt Gründezernentin Helga Stulgies.

Entwickelt wurde das Konzept "Jahresringe" von den Sturmbrettchen-Machern Philip Behrend, Phillip Bilke, Daniel Goll und Tobias Jochinke. Die Sturmnacht hat die vier Studienfreunde, die bis dahin jeder für sich als Kommunikationsdesigner und Gestalter arbeiten, auch beruflich zusammenrücken lassen: Über die Sturmbrettchen-Aktion entstand die Firma "Das gute Ding", die "Jahresringe" sind nun eine zweite Idee aus der Kreativschmiede, die nach "Ela" umgesetzt wird.

"Um das Sturmbrettchen-Projekt zu stemmen und auch rechtlich auf der sicheren Seite zu sein, haben wir als Plattform die Firma 'Das gute Ding' gegründet. Es ist toll, dass wir mit unserem Konzept Jahresringe die Sturmbrettchen-Idee weiterentwickeln können", freuen sich die Jung-Unternehmer.

Im Inneren des Monuments befinden sich zwei Texte, die praktisch gegeneinander gespiegelt sind:

HOFGARTEN

Entstanden als Schöpfung der Gartenarchitekten Nicolas de Pigage (ab 1769) und Maximilian Friedrich Weyhe (ab 1804) ist der 27 Hektar große Landschaftspark mit dem großen Weiher an der Landskrone, den offeneren Wiesenräumen, Alleen und den Solitärbaumbeständen die grüne Lunge der Innenstadt.

STURM ELA

Der Sturm Ela hat am Pfingstmontag, 9. Juni 2014, im Hofgarten schwere Schäden verursacht. Prägende Elemente wie die Reitallee, das Lindenrondell und die Maximilian-Weyhe-Allee wurden komplett verwüstet. Insgesamt wurden rund 370 Altbäume durch den Sturm Ela zerstört.

Drumherum wachsen die Jahresringe mit den Namen der Spender. Im Hofgarten sind es bisher 85 Namen, die ins Monument eingelassen sind. Weitere Namen können gegossen und befestigt werden. Das Monument robust konzipiert, um möglichst gegen Vandalismus-Schäden gefeit zu sein.