140 kranke Bäume müssen vom Deich verschwinden

Nach dem Sturm "Ela" am Pfingstmontag 2014 müssen nun 140 Bäume auf den Rheindeichen gefällt werden. Zu diesem Ergebnis kommt ein Gutachten nachdem 1400 Bäume untersucht wurden.

Der Pfingssturm "Ela" hatte auf den Rheinwiesen und -deichen zahlreiche Bäume entwurzelt und beschädigt.

Foto: Stefan Pucks

In Düsseldorf stehen rund 5.000 Bäume im Bereich der Deiche und Hochwasserschutzanlagen. Der Sturm "Ela" hat auch entlang des Rheins zu erheblichen Schäden am Baumbestand geführt: Mehr als 20 Bäume, die auf Deichen am Rhein standen und in einer besonders exponierten Lage dem Pfingststurm am 9. Juni ausgesetzt waren, sind umgestürzt, davon alleine 18 in Volmerswerth.

Zahlreiche Bäume sind zudem durch Ast- und Kronenabbrüche im erheblichen Umfang beschädigt worden. Auch die Deiche trugen durch herausgerissene Wurzelteller große Schäden davon.

Nach den Aufräumarbeiten und der Instandsetzung der Deiche wurden nochmals rund 1.400 Bäume auf den Deichen in Lohausen, an der Lausward, in Hamm, Volmerswerth, Lörick und in Niederkassel durch die Sachverständigen Ralf Keller aus Issum und Wolf D. Meyer-Ricks aus Meerbusch einzeln untersucht. Das Ergebnis: 140 Bäume müssen aufgrund von Sturmschäden und Erkrankungen gefällt werden.

"Die Fällarbeiten müssen bis Ende Februar vor der Schonzeit vollzogen sein. An 457 Bäumen müssen Kronenrückschnitte zur Wiederherstellung der Baumstandfestigkeit oder durch Entfernung von Totholz aus Gründen der Verkehrssicherheit vorgenommen werden", erklärte Stadtdirektor Manfred Abrahams beim Pressetermin mit dem Stadtentwässerungsbetrieb und dem Gartenamt vor Ort. Die Schäden gleichen denen, die sich nach "Ela" auch an den Bäumen im Straßenraum und den Parkanlagen zeigten.

"Die betroffenen Bäume weisen Kronenbrüche, Stammrisse, Wurzelschädigung, Stockfäule und Pilzbefall auf und können nicht mehr erhalten werden. Es handelt sich hierbei zum überwiegenden Teil um Pappeln, die aufgrund ihrer Eigenschaften und ihres Alters besonders anfällig sind", erläuterte Gründezernentin Helga Stulgies.

Die Pflegearbeiten sollen im belaubten Zustand erfolgen, um geschädigte oder auch abgestorbene Äste besser erkennen zu können. Während der Arbeiten an und auf den Deichen bleiben Wege zeitweise gesperrt.

Für die gefällten Bäume wird es auf den Deichen keinen Ersatz geben, da dies aus Gründen des Deichschutzes nicht mehr zulässig ist. Bäume können die Standsicherheit des Deiches gefährden, so dass die geltenden Vorschriften Neupflanzungen auf Deichen nicht mehr erlauben. "Der Stadtentwässerungsbetrieb beabsichtigt aber, demnächst ein Gesamtkonzept zum stadtweiten Umgang mit Bäumen auf Deichen erstellen zu lassen.

Dabei sollen auch geeignete Flächen, zum Beispiel im Rheinhinterland, gefunden werden, auf denen Ersatzpflanzungen zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden können", kündigte Dr. Claus-Henning Rolfs, Leiter des
Stadtentwässerungsbetriebs, an und ergänzte, dass die Wiederherstellung der Verkehrssicherheit an Deichen mit Fäll-, Schnitt- und Reparaturarbeiten rund 570.000 Euro kosten wird.

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