Afrika-Medienbox ist ein Renner in den Schulen

Die neue "Afrika-Medienbox" für Schulen wird von den Lehrern stark nachgefragt. Die darin befindliche Buchauswahl kommt bei den Schülern gut an.

Schüler der Katholischen Grundschule Höhenstraße präsentieren die Afrika-Medienbox. Die Viertklässer stammen aus Marokko, Syrien, Nigeria, der Türkei, Vietnam und Deutschland.

Foto: Stadt Düsseldorf/ Wilfried Meyer

So lautet die Zwischenbilanz der Initiatoren zu dem neuen Medium für Schulen. Seit Sommer 2016 leiht die Stadtbücherei Düsseldorf die neue Afrika-Medienbox im Rahmen ihres Angebots von Medienboxen zu verschiedenen Themen an Düsseldorfer Schulen aus. Entstanden ist sie als Kooperationsprojekt des Düsseldorfer Netzwerks Bildung für nachhaltige Entwicklung im Umweltamt der Landeshauptstadt Düsseldorf, der Katholischen Grundschule Höhenstraße und des Vereins "afrika didact".

"Seit vielen Jahren fördert die Landeshauptstadt Düsseldorf die Arbeit des Netzwerks Bildung für nachhaltige Entwicklung. Die neue Medienbox Afrika ist ein weiteres der vielfältigen pädagogischen Angebote, auf welche die Düsseldorfer Schulen inzwischen zurückgreifen können", betont der Leiter des Umweltamts, Stefan Ferber. "Ich freue mich, dass die Medienbox Afrika von den Schulen so gut angenommen wird", führt er aus.

Wer etwas über das Leben von Kindern in einem afrikanischen Land erfahren möchte, der findet in Kinderbüchern ein geeignetes Medium für den Unterricht. Sie erzählen vom Alltag in Burkina Faso, Tansania oder Kenia und lassen die Schüler an einer "fremden Welt" teilhaben. Märchen und Fabeln, fantasievoll illustriert, spiegeln Traditionen wider, an die in den Schulen angeknüpft werden kann.

Leicht lassen sich Brücken bauen, denn auch in Deutschland wird von Fuchs, Hase und Igel erzählt - so wie in Tansania von Elefant, Hyäne und der kleinen Häsin. Viertklässler lesen sich in Büchern fest, die von den Abenteuern afrikanischer Kinder wie Omari, Temeo oder den fußballbegeisterten Zwillingen Mandela und Nelson erzählen, und lassen sich von manchen schwierigen Wörtern nicht schrecken. Lesepaten nutzen ungewöhnliche Geschichten, um die Aufmerksamkeit der Schüler zu gewinnen.

"Nicht nur in Afrika-Projektwochen, sondern im ganz normalen Schulalltag sollten solche Bücher ihren Platz haben", erläutert Klaus Kurtz vom Netzwerk Bildung für nachhaltige Entwicklung im Umweltamt. Deshalb starteten Regina Riepe von "afrika didact", Schulleiterin Anke Bücker und er vor zwei Jahren das Pilotprojekt "Afrika-Bücherkiste". Ziel war es, interkulturelles und globales Lernen über die Leseförderung, eine zentrale Aufgabe der Schule, in den Schulalltag zu integrieren. Dafür sollten geeignete Bücher und begleitendes Unterrichtsmaterial für die Lehrer und Lesepaten bereitgestellt werden.

Regina Riepe, Afrika-Kennerin und Autorin von Bildungsmaterialien in der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit, stellte die Buchauswahl zusammen und erarbeitete im Auftrag von Misereor die zugehörigen Unterrichtsbausteine für die Primarstufe. Finanziert wurde die Pilot-Medienbox vom Eine-Welt-Beirat der Landeshauptstadt Düsseldorf.

Die Bücher werden inzwischen vielfältig eingesetzt: Im Deutschunterricht der Klassen 3 und 4, mit Lesepaten und im Rahmen der Afrika-AG im offenen Ganztag. Neben der Arbeit mit den verschiedenen Büchern aus und über Afrika spielte das gemeinsame Handeln eine wichtige Rolle.

Alltagstätigkeiten, wie das Tragen eines Korbes auf dem Kopf oder die Zubereitung afrikanischer Mahlzeiten, werden geübt. Die Lesefähigkeit der Kinder wird gefördert, gleichzeitig erfuhren sie etwas vom alltäglichen Leben in Afrika. Für die Lehrkräfte wurden in einem Afrika-Ordner verschiedene Unterrichtsmaterialien und Erfahrungsberichte zusammengetragen.

Das Thema Afrika stößt zum Beispiel in der multikulturellen Schülerschaft der Grundschule Höhenstraße auf großes Interesse und die Schüler mit afrikanischen Wurzeln können viel zu ihren Herkunftsländern erzählen. Deshalb gehört die Arbeit mit der Medienbox Afrika nun zum regulären Bildungsangebot der Grundschule.