Gemeinsam cruisen Düsseldorfer Rollnacht

Inline-Skaten hat sich mit Aufkommen der Sportart in den frühen 1990er-Jahren mittlerweile wahrlich zu einem Volkssport entwickelt. Stimmt der Bodenbelag und die Ausrüstung, so steht dem entspannten und entspannenden Gleiten nichts mehr im Wege.

Disco-Roller schnüren

Foto: Stock Adobe/Kaponia Aliaksei

Und ist man beim Fahren zudem mit mehreren Menschen gemeinsam unterwegs, so macht das Rollen auf Rollen gleich noch mal so viel Spaß. Dafür sorgt bereits im elften Jahr auch die Düsseldorfer Rollnacht. Seit 2008 gleiten die Inline-Skater dabei — stets mit viel Tamtam — durch Düsseldorfs Straßen. Und Initiator Claus Vogel denkt tatsächlich an alles: An den neun Abenden pro Jahr, an denen die geführten Skate-Touren durch die Stadt — für die Teilnehmer stets kostenfrei — angeboten werden, fahren die Skater neun unterschiedliche, eigens für die Touren ausgearbeitete Strecken. "Unser Motto lautet: neun Nächte, neun Höhepunkte", erklärt Vogel. "An jedem dieser Abende wird, ausgehend von der Altstadt, eine neue Strecke zu anderen Höhepunkten in der Stadt gefahren." Mit dabei sind stets geschulte Tourenbegleiter, Skates können im Startbereich an der Reuterkaserne ausgeliehen werden und eine zusätzliche musikalische Untermalung der Tour ist ebenfalls obligatorisch.

Während auf den Etappen auch neun unterschiedliche Pausenorte angesteuert werden, sind die Ziele jeweils außergewöhnlich. So wird der Tross auf Rollen zum Beispiel am 26. Juli die Esprit arena entern und einmal um den heiligen Rasen kurven. Aber auch die Fahrt durch die große Produktionshalle des Mercedes-Benz Sprinterwerks oder ein Ausflug zur Handwerkskammer Düsseldorf stehen für dieses Jahr noch auf dem Programm. "Mittlerweile ist die Rollnacht Düsseldorf mit jeweils rund 3.600 Teilnehmern pro Tour die größte Veranstaltung dieser Art weltweit", weiß Vogel, der aus Münster stammt und bereits in seiner Heimatstadt vom Roll-Virus infiziert wurde. Seine ersten Rollschuhe, klassische Disco-Roller, kaufte er bei keinem geringeren als Titus Dittmann, der wie kein Zweiter für die Geschichte des Skateboardings, aber auch des Rollschuhfahrens in Deutschland steht. "Damals verkaufte Titus die Skates noch in seinem Wohnzimmer", erinnert sich Vogel. Und tatsächlich: Die Begeisterung für die Rollnacht ist auch bei den Teilnehmern in Düsseldorf ungebrochen.

"Bei den Ausfahrten kann man die Stadt aus einer anderen Perspektive kennenlernen", weiß Vogel. "Und nicht nur für Neuzugezogene ist das eine tolle Möglichkeit, die Stadt, aber auch neue Menschen kennen zu lernen." So leichtfüßig das Skaten erscheint, vorbereiten sollte man sich auf eine Rollnacht dennoch: "Auch wenn wir nur mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von rund 16 Kilometern pro Stunde unterwegs sind, so sollte man eine rund 2-stündige Ausfahrt mit rund 25 Kilometern Streckenlänge vorher geübt haben", sagt Vogel. Schutzkleidung wie Helm und Protektoren werden empfohlen und sind für Kinder und Jugendliche verpflichtend. Und weil eine Teilnahme an den Rollnächten kostenfrei ist, bittet Initiator Claus Vogel um Spenden. Die kommen jeweils gemeinnützigen Zwecken zugute. In diesem Jahr der Bürgerstiftung Düsseldorf. Die kümmert sich — und da schließt sich der Kreis — unter anderem um eine gesunde Ernährung und zahlreiche Sport- und Bewegungsangebote für Kinder.

26.7., 20 Uhr, Reuterkaserne, 300 Meter nördlich vom Burgplatz

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