25 Jahre Rheinufertunnel Düsseldorfer verewigte Tunnelbau in Öl
In selbstgemalten Ölbildern verewigte der Düsseldorfer Jakob Baumgarten (84) die Rheinwerft der Jahrhundertwende und den Rheinufertunnel während des Baus. Anlässlich des diesjährigen 25. Geburtstages des Tunnels möchte er die Gemälde nun der Stadt vermachen.
Der Rhein bedeutet für Jakob Baumgarten Heimat. Er ist für ihn nicht nur so etwas wie die Lebensader der Stadt, er ist für ihn auch so etwas wie ein Sehnsuchtsort unmittelbar vor der eigenen Haustür.
Der heute 84-Jährige wuchs nach dem zweiten Weltkrieg bei seinem Großvater in der Düsseldorfer Altstadt auf, besuchte die „Katholische Volksschule an der Ritterstraße“ und erledigte im Anschluss daran seine Hausaufgaben stets unmittelbar am Rheinufer. Anschließend verbrachte er dort mit seinen Freunden unzählige Sommertage fußballspielend am Flussufer. Den Blick dabei stets auf den Strom gerichtet.
Nach einer Tätigkeit als Kraftfahrer für einen Baustoffhandel arbeitete Baumgarten viele Jahre lang als Kontrolleur für das Straßenbauamt der Stadt. Und auch in dieser Tätigkeit ließ ihn der Fluss und insbesondere das Altstadtufer nicht los. So begleitete er unter anderem die umfangreichen, rund drei Jahre währenden Bauarbeiten des heutigen Rheinufertunnels, der in diesem Jahr für sein 25-jähriges Bestehen mit einem großen Fest in der Altstadt gefeiert werden soll. Nicht zuletzt die von ihm gemalten Ölbilder, die viele Jahre lang sein Büro im Straßenbauamt an der Grafenberger Allee zierten, erzählen bis heute von seiner Begeisterung für die Rheinuferpromenade und die Leidenschaft für den Fluss. Aber auch von seiner Liebe für das Malen. Dazu kam Baumgarten übrigens eher durch einen Zufall.
Gerne hätten er und seine Frau in den 1960er Jahren die eigene Wohnung an der Luisenstraße mit Gemälden geschmückt. Weil die Anschaffung von Bildern aber zu kostenintensiv für die junge Familie gewesen wären, richtete sich Jakob Baumgarten in einer Mansarde hoch über den Dächern der Stadt kurzerhand einen kleinen Hobbyraum ein und begann dort mit den ersten eigenen Malversuchen im Dachatelier. „Gegenständlich sollte es sein“, erklärt der Rentner, „und in Öl.“ Und gerne sollten die eigenen Gemälde auch von innerstädtischen Szenen Düsseldorfs erzählen.
So entstand nach einer historischen Fotografie unter anderem etwa eine Ansicht der Ufervorverschiebung in Höhe des Burgplatzes um das Jahr 1900. Später malte Baumgarten neben zahlreichen weiteren Bildern dann auch die Bauarbeiten des Rheinufertunnels. Unverkennbar die gigantische Baugrube in Flussnähe und die schweren Maschinen, mit denen damals der Bau des Tunnel realisiert wurde. Deutlich zu erkennen aber auch der Schlossturm, die in sich gedrehte Kirchturmspitze von St. Lambertus sowie die Oberkasseler Brücke.
Mit dem Abstand der Jahre, aber auch vor dem aktuellen Hintergrund des diesjährigen Tunnel-Jubiläums möchte Jakob Baumgarten seine Gemälde nun gerne weitergeben. Am liebsten wäre ihm, würden man die Bilder einmal in einer kleinen Ausstellung zeigen. Das Thema könnte lauten: Das Rheinufer der Altstadt damals und heute.