Der Eller Forst gilt mit als erstes Naturschutzgebiet der Stadt Aus Mooren geboren

Am 6. April 1935 hat die seinerzeit so genannte Regierung zu Düsseldorf eine im damaligen Landkreis Düsseldorf-Mettmann und Stadtkreis Düsseldorf gelegene Fläche zum Naturschutzgebiet (NSG) erklärt: Die „Vogelfreistätte Ellerforst-Unterbacher Benden“. Auf Grundlage des im Jahr 1926 erlassenen Feld- und Forstpolizeigesetzes gilt das Areal damit als das erste offizielle Schutzgebiet im heutigen Stadtgebiet.

Eine Aufnahme aus dem Jahr 1959: Ein Blick in Richtung Westen auf den Unterbacher See, im Hintergrund der Eller Forst.

Foto: Stadtarchiv

Am 6. April 1935 hat die seinerzeit so genannte Regierung zu Düsseldorf eine im damaligen Landkreis Düsseldorf-Mettmann und Stadtkreis Düsseldorf gelegene Fläche zum Naturschutzgebiet (NSG) erklärt: Die „Vogelfreistätte Ellerforst-Unterbacher Benden“. Auf Grundlage des im Jahr 1926 erlassenen Feld- und Forstpolizeigesetzes gilt das Areal damit als das erste offizielle Schutzgebiet im heutigen Stadtgebiet. Der Name geht auf zwei völlig unterschiedliche Naturlandschaften zurück: den Wald und die Feuchtwiesen. Das Gebiet des heutigen Eller Forstes ist das Relikt eines historisch wesentlich ausgedehnteren Feuchtgebietes, des sogenannten „Unterbacher Bruches“. Die Trockenlegung dieses Gebietes begann in größerem Umfang ab etwa 1820. Doch noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts wurden Schilf und Röhricht der Feuchtwiesen zur Einstreu in den Viehställen und die Niedermoorflächen zur Torfgewinnung genutzt.

Um das Gebiet „urbar“ und damit land- und forstwirtschaftlich nutzbar zu machen, wurden damals zahlreiche Entwässerungsgräben angelegt. Die forstliche Nutzung bis Anfang des 20. Jahrhunderts erfolgte nur in geringem Umfang und erstreckte sich allenfalls auf die Gewinnung von Brennholz und - in geringem Maß - auf das Gewinnen von Bauholz durch die umliegenden landwirtschaftlichen Gehöfte.

Die „Unterbacher Benden“ waren im Jahr 1935 noch eine großflächige Landschaft sumpfiger Wiesen, also ein Niedermoor, das überwiegend als Grünland genutzt wurde. 1923 wurde in einem ehemaligen Rheinarm der „Unterbacher Benden“ mit der Gewinnung von Kies begonnen. Bereits 1935 war ein großes Baggerloch entstanden. Dieser See wurde im Volksmund „Bendensee“ genannt. Dieser Name wird heute immer noch vom ansässigen Angelverein genutzt. In der Erklärung aus dem Jahr 1935 wird das Gebiet „zum Zwecke der Sicherung als Brut-, Futter- und Raststätten der Vögel zum Schutzgebiet erklärt“. Auch heute noch ist der Eller Forst ein wichtiger Lebensraum für über 40 Brutvogelarten, wie beispielsweise Mittelspecht, Sumpfmeise, Zaunkönig und Habicht.

Mit dem zwischen 1926 und 1973 entstandenen Unterbacher See ist ein Biotopkomplex von überregionaler Bedeutung für Wasservögel geschaffen worden. Vor allem im Winter, wenn die Freizeitnutzung des Sees nachlässt, können viele europäische Vogelarten beobachtet werden, die den See als Überwinterungsstätte oder als Wintergäste im Vogelzug besuchen.

Auch für Insekten hat das Gebiet eine sehr hohe Bedeutung. Viele Arten kommen nur hier vor, da immer noch eine größere Fläche des Niedermoores erhalten ist. Den Mooren kommt in Zeiten des Klimawandels eine hohe Bedeutung zu, da intakte Moore Kohlenstoff dauerhaft binden und im Moorkörper festlegen.

Mit dem Ankauf des Eller Forstes durch die Stadt Düsseldorf im Jahr 1968 begann die Abkehr von der intensiven forstlichen Nutzung zu einer ökologisch orientierten Bewirtschaftung unter Beachtung der Bedeutung des Eller Forstes als wichtiges Naherholungsgebiet für die Düsseldorfer Bürger.

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