Stadt befragte Bürgerinnen und Bürger ein drittes Mal Autoverkehr ist größte Lärmquelle
510 Rückmeldungen hat das Amt für Umwelt- und Verbraucherschutz im Online-Beteiligungsverfahren zum Lärmaktionsplan III (LAP III) im März erhalten. Mehr als 1.200 Seitenaufrufe wurden registriert. „Wir freuen uns über die gute Resonanz, die das große Interesse der Düsseldorfer am Thema Lärm bei der einmal mehr bestätigt“, betont Umweltdezernentin Helga Stulgies.
Sie erläuterte: „Aufgrund der Corona-Pandemie trat das Thema Lärm allerdings stärker in den Hintergrund und die Beteiligung lag unter der am Lärmaktionsplan II im Jahr 2017 mit 691 Antworten. Die Ergebnisse lassen aber auf jeden Fall eine belastbare Auswertung zu.“
Mit Hilfe des dritten Aktionsplans seit 2011 soll die hohe Lärmbelastung durch Verkehr und Industrie in Teilen der Stadt weiter gesenkt werden. Bei der Umfrage ging es vor allem darum, die Meinung der interessierten Bürgerinnen und Bürger zur Gesamtproblematik und zu ganz konkreten Vorschlägen für die Landeshauptstadt zu ermitteln. Die Beteiligung kam aus dem gesamten Stadtgebiet. Geantwortet haben zum weit überwiegenden Teil Menschen, deren Wohnsitz an den räumlichen Schwerpunkten wie Hauptverkehrsstraßen, Straßenbahnstrecken, Autobahnen und Eisenbahnstrecken liegt.
Die Rückmeldungen betreffen mehrheitlich den Kfz-Verkehr auf Stadtstraßen und Autobahnen (305), es folgen der Straßenbahnverkehr mit 47 und der DB-Zugverkehr mit 40 Rückmeldungen. Was nach Meinung der Antwortenden zur Lärmbekämpfung veranlasst werden soll, ergibt eine klare Rangfolge: Mit 54,9 Prozent stehen Tempobeschränkungen auf 30 km/h an erster Stelle der Wunschliste. Es folgen lärmarme Fahrbahnbeläge mit 45,3 Prozent, „LKW-Verkehr reduzieren“ mit 34,7 Prozent, „Lärmschutzwände errichten“ mit 30,2 Prozent und die Förderung umweltfreundlicher Verkehrsmittel mit 20,4 Prozent.
Mehrfachantworten waren möglich. Auch wurde gezielt nach Straßenabschnitten gefragt, an denen Tempo 30 für sinnvoll gehalten wird. Insgesamt kamen dazu 347 positive Rückmeldungen, verteilt auf 17 vorgeschlagene Straßenabschnitte. Vorschläge für weitere Tempo-30-Abschnitte wurden von 43 Prozent der Mitwirkenden gemacht. 48 Personen halten Tempo 30 nicht für eine zielführende Lösung zur Lärmverringerung.
Selbst in der Großstadt gibt es Oasen der Ruhe. Eine Frage, die erstmals gestellt wurde, lautete: „Wenn Sie im Stadtgebiet einen ruhigen Ort (Park, Platz, Grün- oder Waldfläche) aufsuchen wollen, wohin würden Sie sich begeben?“ Absoluter Spitzenreiter ist hier der Grafenberger Wald (88 Nennungen), gefolgt von Nordpark (36), Südpark (35), Aaper Wald, Ostpark und Volksgarten (33 bis 34 Nennungen). Umweltamtsleiter Thomas Loosen hat dazu einen Tipp: „Wer weitere ruhige Orte in Düsseldorf sucht, findet in der Straßenverkehrslärmkarte des Umweltamtes hilfreiche Informationen. Sie ist im Netz veröffentlicht und weist farblich in hoher Auflösung aus, welche Lärmbelastungen, die auf den Straßenverkehr zurückzuführen sind, wo im Stadtgebiet zu erwarten sind.“