Eisige Welt Familienoper „Die Schneekönigin“ im Opernhaus

Am 23. Oktober zeigt das Düsseldorfer Opernhaus die beliebte Familienoper "Die Schneekönigin", entstanden nach dem bekannten Märchen von Hans Christian Andersen.

Hans-Christian Andersens Märchen „Die Schneekönigin“ erwacht auf der Bühne des Opernhauses zum Leben.

Foto: Hans-Jörg Michel

Seit ihrer Uraufführung am 23. April 2016 haben knapp 16.000 Besucher die Vorstellungen von Marius Felix Langes Familienoper "Die Schneekönigin" in Düsseldorf und Duisburg gesehen, darunter natürlich viele begeisterte Kinder. Entstanden ist sie im Auftrag von "Junge Opern Rhein-Ruhr", einer Kooperation der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf/Duisburg, des Theaters Dortmund sowie des Theaters Bonn. Inszeniert von Johannes Schmid, im Bühnenbild sowie mit Kostümen von Tatjana Ivschina und unter der musikalischen Leitung von Ville Enckelmann ist sie diesen Herbst wieder in Düsseldorf zu sehen.

Dann entsteht auf der großen Opernbühne die eisige Welt der Schneekönigin, von der sich der junge Kay magisch angezogen fühlt. Zwei kleine Splitter aus dem Spiegel des bösen Deubeltrolls haben nämlich seinen Blick für alles Schöne verstellt — kalt und abweisend ist er der Schneekönigin in ihr Reich gefolgt. Befreien kann ihn daraus nur die tiefe Freundschaft und Herzenswärme seiner Freundin Gerda. Sie begibt sich auf die Suche nach Kay und erlebt unterwegs zahlreiche Abenteuer, bis sie ihren Freund endlich im Eispalast findet und befreien kann.

"Für die Kleinsten ist "Die Schneekönigin" vor allem eine aufregende Abenteuergeschichte: Während Kay kalt und gefühllos versucht, das Rätsel der Schneekönigin zu lösen, begegnet Gerda auf der Suche nach ihrem besten Freund merkwürdigen Gestalten, die ihr den Weg zum Eispalast weisen", sagt Anja Fürstenberg. Die Mitarbeiterin der Education-Abteilung der Oper hat schon viele Schulklassen zur "Schneekönigin" begleitet. "Die Kinder begeistern sich vor allem für die fantasievollen Kostüme und magischen Bühnenbildwechsel. Den etwas Älteren bietet das Märchen darüber hinaus eine Auseinandersetzung mit den Themen Freundschaft, Liebe, Glaube und Hoffnung." Auch die Musik gefällt den jungen Opernbesuchern. Marius Felix Lange habe für "Die Schneekönigin", ein Märchen von Hans Christian Andersen, das den Komponisten schon als Kind faszinierte, eine sehr bildliche Musiksprache gewählt, so die Musiktheaterpädagogin. "Jeder Charakter hat besondere klangliche Eigenschaften. Mit eingängigen Ohrwürmern und fesselnden Orchesterklängen ist das Stück für eine (erste) Begegnung mit zeitgenössischer Musik und Oper hervorragend geeignet."

Eine der seltsamen Figuren, denen Gerda auf ihrer Reise zur Schneekönigin begegnet, ist die Finnische Lappin, eine weise alte Frau, die gerade in der Sauna sitzt. Sie soll Gerda die Macht verleihen, damit sie endlich zur Schneekönigin gelangt. Aber die Lappin kann ihr nicht wirklich helfen, denn nur Gerdas eigene Macht — ihr liebendes Herz — wird ihr den Weg weisen. Susan Maclean, Mezzosopranistin im Opernensemble, spielt diese skurrile Figur. "Die Finnische Lappin ist so eine Art Urmutter, ein echter Naturmensch, sie strahlt Ruhe und Weisheit aus. Sie sagt Gerda: 'Du hast Mut und ein sehr großes Herz, mit diesen Eigenschaften kann dir alles gelingen. Mehr brauchst du nicht, um Kay zu finden und zu befreien‘", erklärt Maclean ihre Rolle. Der Auftritt bringt die Kinder regelmäßig zum Lachen. "Als Finnische Lappin trage ich nämlich einen Fat-Suit mit Fell-Bikini. Scheinbar furchtbar dick, schleppe ich meine eigene Sauna mit mir herum. Und mit sympathischer Autorität bringe ich Gerda auf ihrem Weg zu Kay ein entscheidendes Stück weiter."