Fortuna-Coach Uwe Rösler gegen Darmstadt unter starkem Druck Job in Gefahr
Ernüchternd! Ein Wort, das zwar vor allem den bedenklichen Fußball-Vortrag von Fortuna Düsseldorf beim VfL Bochum (0:5) beschreibt, aber im Grunde die bisherige Saison zusammenfasst.
Mit berechtigten Ambitionen in die 2. Liga gestartet, wurde auch nach holprigem Auftakt das Ziel „Aufstieg“ noch einmal bekräftigt. Das Spiel im Ruhrstadion sollte nun ein Fingerzeig sein. Wohin geht es mit der Fortuna? Nachdem man in drei Spielen zuvor fleißig gepunktet hatte, dabei aber spielerisch vieles schuldig blieb, fällt die Antwort auf die Frage nach dem vergangenen Montag zunächst einmal leicht: In die untere Tabellenhälfte der zweiten Liga.
Dabei hatte Trainer Uwe Rösler im Vorfeld „den nächsten Schritt“ gefordert: Dass nicht nur das Ergebnis, sondern bitte auch die fußballerische Leistung stimme. Am Ende klappte beides nicht, was den Coach in eine arbeitsplatzbedrohende Situation bringt. Job in Gefahr! Vereins- und Sportleitung hatten sich zur Aussprache, die Rösler nicht als Krisensitzung gedeutet haben wollte, getroffen. Ergebnis: Rösler bleibt.
Gleichwohl geht er mit großem Erfolgsdruck in die Freitags-Heimpartie gegen Darmstadt (18.30 Uhr). Am Mittwoch gab er sich vor der Presse unbeeindruckt: „Es gehört für einen Profi dazu, negative Ereignisse weg zu schieben, mit positiver Energie ins nächste Spiel zu gehen.“ Sein Team habe einen sehr guten Charakter, man müsse einfach die Umstände der frühen roten Karte mit in die Analyse einbeziehen, auch wenn das Resultat „natürlich nicht akzeptabel“ sei.
Fraglich bleibt jedoch, wie sein Team bei einer spielstarken Mannschaft wie Bochum so blindlings in eine Umschalt- und Unterzahlsituation geriet. Das hat mit guter Organisation auf dem Feld weniger zu tun. Und diese ist Trainersache. Auch muss man sich in Unterzahl letztlich nicht abschlachten lassen, da stehen Motivation oder Hingabe für den Klub in Frage - eben doch eine Charakterfrage. Auch das sollte der Trainer erkennen und entsprechend auffällige Spieler eben draußen lassen.
Zumal Uwe Rösler gegen die „Lilien“ aus Hessen (zuletzt 4:0 gegen Eintracht Braunschweig siegreich) endlich genug Alternativen zur Verfügung stehen, fast alle Spieler sind wieder im Training und damit eine Option. Das Argument des dünnen Kaders zieht endgültig nicht mehr. Am Freitag muss wohl endlich ein Fortschritt zu erkennen sein, die Mannschaft sich für die drei Punkte zerreißen. Ansonsten wird es wohl Zeit für den Vorstand, „neue Impulse“ zu setzen, wie es so unschön heißt. Die Bilanz von Uwe Rösler mit nur fünf Siegen aus 24 Spielen würde es wohl rechtfertigen.