Aktionstag 25. November: Jede dritte Frau ist in Deutschland im Laufe ihres Lebens von Gewalt betroffen „Wachsam sein, nicht weghören!“
NEIN zu Gewalt an Frauen!": Am Mittwoch, 25. November, ist der jährliche internationale Aktionstag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. Mit zahlreichen Aktionen weltweit wird die Öffentlichkeit dazu aufgefordert, die Augen vor Gewalt nicht zu verschließen und sich für deren Bekämpfung und gegen Diskriminierung einzusetzen.
„Es kann nicht hingenommen werden, dass jede dritte Frau in Deutschland im Laufe ihres Lebens von physischer und/ oder sexualisierter Gewalt betroffen ist", so die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Düsseldorf, Elisabeth Wilfart. Im Rahmen des Aktionstages sind verschiedene Aktionen geplant:
Fotoaktion des Gleichstellungsbüros
Statistisch betrachtet ist in Deutschland jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/ oder sexualisierter Gewalt betroffen. Um die Anzahl der Betroffenen zu visualisieren, hat das Gleichstellungsbüro eine Fotoaktion in Anlehnung an die Kampagne „Jede 3. Frau" des bundesweiten Hilfetelefons "Gewalt gegen Frauen" durchgeführt. Die Fotos für die Aktion wurden in einer Straßenbahn der Rheinbahn, dem Eisstadion an der Brehmstraße und auch im Unterhaus des Düsseldorfer Schauspielhauses aufgenommen. Dabei wurde jeder dritte Platz mit einer Silhouette markiert. Die Fotoaktion soll darauf aufmerksam machen, wie erschreckend viele Frauen von Gewalt betroffen sind. Die Fotos der Aktion werden im Laufe des 25. November auf der Facebook-Seite des Gleichstellungsbüros (www.facebook.com/gleichstellungdus/) veröffentlicht. Zudem wurde zu der Aktion ein Videobeitrag erstellt, der am 25. November auf der Facebook Seite der Stadt Düsseldorf (de-de.facebook.com/duesseldorf/) veröffentlicht wird.
Aktionsflaggen an städtischen Gebäuden
An verschiedenen städtischen Gebäuden, wie zum Beispiel am Rathaus, am Rathaus Benrath oder am Rathaus Kaiserswerth, werden Aktionsflaggen des bundesweiten Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen" gehisst. Auf den Flaggen ist die Telefonnummer des bundesweiten Hilfetelefons, 08000116016, abgedruckt. Das Hilfetelefon steht seit 2013 als bundesweites, kostenfreies Beratungsangebot rund um die Uhr vertraulich zur Verfügung und wird auch in 17 Fremdsprachen angeboten.
Online-Angebot "Anna spricht…"
Anlässlich des Aktionstages hatten die Frauenunterstützungseinrichtungen in Kooperation mit der Zentralbibliothek die Veranstaltung "Anna spricht…" geplant, eine literarische Darstellung einer fiktiven Frauenbiographie. Coronabedingt musste der Abend in der Zentralbibliothek jedoch ausfallen und findet nun in Form von Videobeiträgen online statt. Unter www.frauenberatungsstelle.de/ finden Interessierte absofort ein Grußwort von Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller, ein Vorwort der Gleichstellungsbeauftragten Elisabeth Wilfart sowie den Beitrag "Anna spricht…".
Wachsam bleiben und nicht wegschauen
In der aktuellen Krisensituation mit starken Einschränkungen des öffentlichen Lebens und der sozialen Kontakte steigt die Gefahr vor allem für Frauen und Kinder, häusliche beziehungsweise familiäre und sexualisierte Gewalt zu erfahren. Bereits im Frühjahr beim ersten Lockdown wurden Haus- und Kinderärztinnen und -ärzten als wichtige erste Ansprechpersonen für in häuslicher Isolation lebende Familien, durch ein Informationsschreiben für das Thema „Häusliche Gewalt" sensibilisiert. Darüber hinaus ist es von großer Bedeutung, dass alle Düsseldorferinnen und Düsseldorfer in der aktuellen Situation wachsam sind und nicht weghören, wenn Geräusche aus der Nachbarwohnung dringen, die möglicherweise auf Gewalt schließen lassen. „Wenn sich das Gefühl einstellt, man müsste was tun, ist das ein ernstzunehmendes Signal an sich selbst, tatsächlich aktiv zu werden. Ich appelliere besonders in der jetzigen Zeit:: Seien Sie solidarisch!", so die Gleichstellungsbeauftragte Elisabeth Wilfart.