Gerresheimer Derby zum Auftakt
Die neue Fußball-Saison in der Kreisliga A beginnt am 23. August und startet direkt mit dem Stadtteilderby! Um 15 Uhr empfangen die Sportfreunde Gerresheim den TuS Gerresheim zum Showdown an der Leimkuhle — für beide Teams geht es aus der Vorbereitungsphase direkt von Null auf Hundert.
Nach dem Abstieg des Post SV spielen jetzt nur noch zwei Mannschaften aus Gerresheim in der Kreisliga A. "Der Gerresheimer" blickt nach vorne und gibt eine erste Standortbestimmung.
Die Reform:
Durch die Liga-Struktur-Reform wird es ab der Saison 2016/17 eine eingleisige Kreisliga A geben. Aus den derzeit bestehenden beiden 14er-Gruppen wird es jeweils mindestens fünf Absteiger geben, die Tabellenneunten müssen ein Entscheidungsspiel austragen. Sollten Düsseldorfer Teams zu den Bezirksliga-Absteigern zählen, kann sich sogar noch der Tabellenachte in der Kreisliga B wiederfinden. Platz Sieben wird definitiv für den Klassenerhalt reichen. Um möglichst nicht zu den Absteigern zu zählen, haben viele Vereine personell extrem aufgerüstet.
Die Ausgangslage:
Die Sportfreunde schrammten in der Vorsaison als Tabellenzweiter nur haarscharf am Bezirksligaaufstieg vorbei, eine Wiederholung dieser Leistung scheint aber äußerst fraglich. "Der Aufstieg ist nicht realistisch, unser Ziel kann nur Platz Sieben heißen", sagt SF-Coach Werner Nowak. TuS-Trainer Enrico peilt ebenso die Qualifikation für die eingeleisige Kreisliga A an. Im Vorjahr zählten die Lila-Weißen zum Favoritenkreis, mussten sich aber am Ende mit einem enttäuschenden sechsten Rang begnügen (mit 16 Punkten Rückstand auf die Sportfreunde).
Die Rivalität:
Es scheint weniger Schärfe als in den Vorjahren in der Luft zu liegen — beide Trainer sind schon länger dabei und sprechen von gegenseitigem Respekt und einer gesunden Wettbewerbssituation. Dennoch schmecken Derby-Siege besonders gut — im Vorjahr gewannen die Sportfreunde beide direkten Duelle. Für schlechte Stimmung sorgt allerdings der überraschende Wechsel des bisherigen Sportfreunde-Mittelfeldspielers Nassim-Daniel Maizi zum TuS.
Die Spielausrichtungen:
"Wir wollen attraktiven Fußball zeigen, die Gegner frühzeitig attackieren und mit schnellen Balleroberungen aktiv eigene Akzente setzen", beschreibt Enrico Kowski die TuS-Spielphilosophie. Auch die Sportfreunde wollen offensiven und laufintensiven Fußball zeigen. Werner Nowak hofft auf eine ähnlich hohe Torquote der ersten Strumreihe wie in der Vorsaison. Natürlich legen beide Trainer trotzdem großen Wert auf eine stabile Defensive.
Das Personal:
Enrico Kowski gibt zu, in den Vorjahren bei vielen Neuverpflichtungen daneben gelegen zu haben. "Wir hoffen diesen Trend gestoppt zu haben. Bei unseren Neuzugängen haben wir neben den sportlichen Aspekten auch darauf geachtet, dass die Jungs charakterlich zu uns passen", so Kowski.
Der TuS hat gleich 13 neue Spieler in den Reihen, die zum Teil in höheren Klassen Erfahrungen sammeln konnten und für eine gewisse Qualität stehen. Die Sportfreunde müssen neun Neuzugänge integrieren. Nowak trauert vor allem dem Abgang von Spielgestalter Daniel Palac nach. Dafür setzt er wieder auf seine treffsicheren Stürmer Sebastian Giera und Thomas Oevermann, die in der Vorsaison zusammen 55 Tore erzielten.
Der Ist-Zustand:
Beide Teams wissen noch nicht genau, wo sie stehen. Die bisherige Vorbereitung hatte jeweils Höhen und Tiefen. Traditionell waren viele Spieler urlaubsbedingt nicht voll einsetzbar, so dass Trainingseinheiten mit den kompletten Kadern nicht möglich waren. Es bleibt abzuwarten, wer die Neuzugänge besser integrieren kann. In den letzten Jahren haben sich die Sportfreunde durch ihre Leistungen als klare Nummer 1 im Stadtteil etabliert. Allerdings hat der TuS seinen Kader deutlich aufgewertet und dürfte wieder eine bessere Rolle spielen.
Die Zukunft:
Der TuS wagt in diesem Jahr einen personellen Schnitt und hat die Neuzugänge perspektivisch ausgesucht. "Wir wollen innerhalb der nächsten drei Jahre in die Bezirksliga aufsteigen", sagt der sportliche Leiter Oliver Zwiebler. Die Sportfreunde können vor allem mit Stolz auf ihre starke Jugendabteilung blicken. Hier dürfte auch der Grundstein für künftige Spieler in der ersten Mannschaft gelegt werden.
Die Neuen:
Sportfreunde: Tim Radtke (Torhüter), Marius Dick, Patrick Hauschke, David Pfleging (Abwehr), Max Hodi, Daniel Kaiser, Rui Rodrigues Nadais (Mittelfeld), Sebastian Horn und Marc Weiss (Strum).
TuS: Marius Gerhardt, Fabian Rech (Torhüter), Thomas Kostakis, Marcel Nowak (Abwehr), Tarek Ben Larbi, Kristian Dell, Felix Liesenhoff, Nassim-Daniel Maizi, Giuseppe Pirillo, Christian Köppen, Christian Petry (Mittelfeld), Sebastian Drozd, Philipp Janssen (Sturm)