Heyestraße: Wie fahren die Autos ?

Die Zukunft des Gerresheimer Ostens sieht rosig und schwarz zugleich aus. Das hat die öffentliche Diskussion des Flächennutzungsplans ergeben, die in der Aula des Gymnasiums am Poth über das künftige Glasmacherviertel Bürger und Bürokraten zusammenbrachte.

Stefan Major ist zum Lächeln eigentlich nicht zumute.

Foto: schrö

Lutz Schwarz ist in der Hierarchie des Amts für Verkehrsmanagement direkt unter der Leiterin Andrea Blome angesiedelt und für die Planung zuständig. Das Gepolter vieler Gerresheimer war ihm an diesem Abend schnell sicher, als offenbar wurde, dass seine Ortskenntnisse vielleicht vorher einer gewissen Auffrischung bedurft hätten. Der smarte Behördenvertreter wollte sich noch in völlig unverständliche Amtsdeutsch Floskeln retten, als ihn ein Kaufmann von der Heyestraße fragte: „Können Sie mir sagen, wie ich nach der neuen Verkehrsführung von Vennhausen zu meinem Arbeitsplatz kommen soll?“

Lutz Schwarz vom Amt.

Stefan Major, 49, verantwortet zusammen mit seiner Frau Katrin die „Löwenapotheke“ und ärgert sich schon seit Jahren darüber, wie man dem neuen Wohngebiet von Seiten der Stadt den roten Teppich ausrollt, die Gewerbesteuerzahler der letzten hundert Jahre aber gering schätzt. Gerade, was die Verkehrsströme angeht.

Am Morgen nach der Versammlung tritt einem ein freundlicher, ruhiger Mann entgegen. Beim Rundgang durch seine Apotheke wird deutlich, warum Stefan Major die Erreichbarkeit seines Geschäfts so sehr am Herzen liegt: Er hat in die Warenzulieferungsautomation einen sechsstelligen Betrag gesteckt und auch in einen Aufzug investiert, der gehbehinderte Kunden ins Hochparterre der Apotheke bringt. „Wir glauben an die Heyestraße. Wir kommen hier alle gut miteinander klar. Und deshalb haben wir bewusst diesen Standort gestärkt.“ Dass die Kunden künftig Umwege fahren - durchs neue Wohnviertel oder durch kleine Sträßchen wie die Nachtigallstraße - das glaubt Stefan Major nicht.

Auch die Initiative rund um Karl-Heinz Krems ist mit den Vorschlägen nicht einverstanden: „Wir sehen den geplanten Ausbau der Nachtigallstraße zu einer Durchgangsstraße zwischen Torfbruch- und Heye straße sehr kritisch.“

Außerdem finden sie nicht gut, dass die Verlängerung der Stadtbahnlinie in der Mitte der neuen Entlastungsstraße Richtung Zamenhofweg erfolgen soll. „Wir sehen darin die Anlage für eine mögliche spätere Vierspurigkeit dieser Straße.“ Diese Sichtweise empörte den Verkehrsdezernenten Stephan Keller: „Das ist eine Unterstellung.“

In der gesamten Diskussion ging es eigentlich nur um die Verkehrssituation - die aber laut Elisabeth Bach vom Stadtplanungsamt für die Änderung des Flächennutzungsplans keine Rolle spielt.

(City Anzeigenblatt Duesseldorf)
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