Liebe Tonhalle,
du stehst heute für etwas Gutes. Für Musik, für gepflegte Unterhaltung. Du bist ein wichtiges Wahrzeichen des kulturellen Lebens in Düsseldorf.
Vor 85 Jahren, am 11. April, warst du Kulisse für eine dunkle Stunde der Stadtgeschichte. Auf dem Platz vor dem Planetarium - Tonhalle bis du erst später geworden - verbrannten die Nazis Bücher.
Darunter Heinrich Mann, Kurt Tucholsky, Joachim Ringelnatz, Erich Kästner. "Undeutsch" war das Urteil der Stunde. Rund 1.000 Jugendliche nahmen Teil an dieser "Kundgebung der Düsseldorfer Jugend gegen die Schundliteratur". Sie hatten Bücher mitgebracht. Aus ihren Schulbibliotheken.
Einen Monat später brannten Bücher in ganz Deutschland.
Also ehrlich, die Bücherverbrennungen waren nur das Vorspiel zu dem Grauen, das bald folgte. 1856 starb in Paris der Düsseldorfer Heinrich Heine. Er hatte schon viel früher gewusst: "Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen."
! Aus Anlass des 85. Jahrestages der Bücherverbrennung am 11. April 1933 in Düsseldorf lesen Bürgerinnen und Bürger aus Düsseldorf aus den damals verbrannten Schriften am Mittwoch, 11. April, um 16.30 Uhr in der Rotunde der Tonhalle. Bezirksbürgermeisterin Marina Spillner begrüßt die Gäste, Bastian Fleermann von der Mahn- und Gedenkstätte gehört zu den Moderatoren. Der Eintritt ist frei.