Mehr Sicherheit für Frauen im Karneval
Das gab es in Düsseldorf noch nie: Ein Frauen Security Point, eine sichere Anlaufstelle für Frauen an Altweiber und Rosenmontag - mitten in der Altstadt.
In der Mertensgasse 1, im Haus der Düsseldorfer Jonges, ist der Frauen Security Point am Alweiber-Donnerstag, 4. Februar, und am Rosenmontag, 8. Februar von 10 Uhr morgens bis 2 Uhr nachts geöffnet. Telefonisch erreichbar sind die Beraterinnen der Frauenberatungsstelle vor Ort auch unter Telefon 01577-0075415.
Gastgeber ist der Heimatverein Düsseldorfer Jonges. Das wirkt zunächst ungewöhnlich. Denn in diesem Verein gibt es nur Männer. Aber: "Eigentlich war es ganz einfach", sagt Elisabeth Wilfart, Gleichstellungsbeauftragte der Landeshauptstadt Düsseldorf.
Nach den Vielzahl sexueller Übergriffe auf Frauen in der Silvesternacht in zahlreichen deutschen Städten und auch in Düsseldorf war für Frauenberatungsstelle und Gleichstellungsbüro klar, dass im Karneval ein Angebot her muss. "Wir haben dann überlegt, wo es Sinn macht", sagt Wilfart. Eine mobile Unterkunft erschien den Frauen nicht als ideal. Also kontaktierte die Gleichstellungsbeauftrage Wolfgang Rolshoven, den Baas der Düsseldorfer Jonges. "15 Minuten später war schon alles klar."
Für Wilfart liegen die Vorteile dieses Standorts auf der Hand: "Die Mertensgasse liegt zentral, aber nicht im Mittelpunkt des Karnevalstreibens. Außerdem liegt der Frauen Security Point zwischen der Polizeiwache an der Heinrich-Heine-Allee und der Anlaufstelle der Polizei am Burgplatz." Und außerdem bürge ein Haus mit einer Tür, die sich schließen lässt, an sich schon Sicherheit.
Im geschützten Raum des Jonges-Hauses stehen ein Team des Opferschutzes der Polizei sowie drei Fachfrauen der Frauenberatungsstelle als Ansprechpartnerinnen zur Verfügung.
Der Security Point ist Anlaufstelle für Frauen, die Opfer sexueller Gewalt wurden, für Frauen die sexuell belästigt, genötigt oder vergewaltigt wurden. Aber auch Frauen, die sich verunsichert oder verfolgt fühlen, die einen sexuellen Übergriff beobachtet haben und einen Rat möchten.
"Die Beratung durch uns ist vertraulich und unterliegt der Schweigepflicht", sagt Etta Hallenga von der Frauenberatungsstelle. Sie weiß: "Frauen machen oft keine Anzeige, weil sie sich nicht trauen oder weil sie sich schämen. Sehr junge Frauen haben oft Angst, dass sie dann künftig Ausgehverbot von den Eltern bekommen." Befürchtungen, die bei einem anonymen Gespräch keine Frau haben muss.