Anschlagpläne Düsseldorfer Altstadt OB Geisel: "Gute Ermittlungsarbeit, nicht einschränken!"

Zu der heutigen Presseerklärung der Bundesanwaltschaft zur Festnahme dreier mutmaßlicher Mitglieder der ausländischen terroristischen Vereinigung ISIG, die offenbar einen Anschlag in der Düsseldorfer Altstadt planten, erklärt Oberbürgermeister Thomas Geisel:

Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel.

Foto: Stadt Düsseldorf

"Es ist beruhigend, dass durch die gute Arbeit der Ermittlungsbehörden diese Verdächtigen gefasst wurden. Wir nehmen die Sicherheitslage ernst und werden zusammen mit der Polizei, den Diensten und Behörden alles Menschenmögliche für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger, sowie der Besucherinnen und Besucher der Landeshauptstadt tun."

Zum eigenen Umgang sagte Oberbürgermeister Thomas Geisel: "Wenn wir unser Leben und unsere Freiheit aufgrund dieser Nachrichten einschränken, dann haben die Terroristen schon gewonnen."

Hintergrund: Nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" sollten vier Männer aus Syrien im Auftrag des "Islamischen Staates" einen Terroranschlag in Deutschland begehen. Drei von ihnen wurden heute festgenommen.Der Angriff sollte die Altstadt von Düsseldorf treffen.

Die Generalbundesanwaltschaft in Karlsruhe hat bestätigt, dass vier Männer aus Syrien an dem Terrorplan beteiligt gewesen sein. Zwei von ihnen, Saleh A. und Hamza C., seien bereits 2014 im Auftrag der IS-Führung aus Syrien in die Türkei gereist, 2015 dann kamen sie über die Balkanroute nach Deutschland. Hier sollen sie einen weiteren Syrer, Mahmood B., eingeweiht haben. Ein vierter Mann, Abd Arahman A., der sich bereits seit 2014 in Deutschland aufhielt, schloss sich ebenfalls an. Er sollte die Sprengwesten bauen.

Drei der Männer wurden am heutigen Donnerstag im Auftrag von Generalbundesanwalt Peter Frank festgenommen. Sie hielten sich in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Brandenburg auf. Der Vierte sitzt bereits in Frankreich in Untersuchungshaft. Saleh A. hatte sich im Februar dorthin abgesetzt und der Polizei die Pläne der Terrorzelle offenbart. Französische Behörden informierten danach ihre deutschen Kollegen, die den Mann vernahmen und seine Angaben für so glaubhaft hielten, dass sie jetzt zuschlugen.

In Sicherheitskreisen heißt es, es gebe keine Hinweise darauf, dass das Attentat unmittelbar bevorgestanden habe. Die Pläne hätten zudem nichts mit der Fußballeuropameisterschaft in Frankreich zu tun.