Vorkommnis in Düsseldorf Rassismus in der Praxis

Schwarz auf Weiß – das finden etliche Patienten der Physiotherapie-Praxis von Norma Schöneck-Settle nicht so toll. Sie brüskieren einen Düsseldorfer Physiotherapeuten, der seine Wurzeln in Sri Lanka hat, mit rassistischen Sprüchen, die wir uns weigern hier wiederzugeben. Die Chefin sagt empört: „Das ist zum Fremdschämen!“

Schwarz auf Weiß – Diskriminierung allein aufgrund der Hautfarbe passiert.

Foto: Schöneck

Im Griff der schwarzen Hände – das gilt es auszuprobieren. Ein Redakteur hat schließlich oft Rücken oder HWS-Syndrom. Therapeut Pahvalan Kulendiran, an der Uni-Klinik ausgebildet und mit zusätzlichen Zertifikaten ausgestattet, begrüßt den Autor, bittet ihn auf die Liege und sagt: „Wenn Ihnen etwas unangenehm wird, sagen Sie Bescheid.“ Er legt los, und sofort beginnt die Entspannung.

Mit Norma Schöneck-Settle, seiner Chefin, gab es vorher ein Gespräch. „Ich finde es so gemein, einen wohlerzogenen, gut ausgebildeten jungen Mann nur wegen seiner Hautfarbe abzulehnen.“ Und das ist noch nicht alles. „Es gibt sogar Patienten, die nicht vor übler Nachrede zurückschrecken. Vorwürfe wie unsachgemäße Durchführung der Behandlung sind da noch das Harmloseste.“

Umgekehrt wächst zum Glück täglich die Anzahl der begeisterten Patienten, die nur noch von ihm behandelt werden will. Die Physiotherapeutin findet es unsäglich, dass man sich heute mit so etwas wie der Hautfarbe auseinandersetzen muss. Doch leider entsteht auf dem Therapie-Sektor ein weiterer Trend, „unerfreulich und reaktionär“, wie sie sagt. „Immer öfter wollen sich Patientinnen nicht ausziehen, unabhängig von Religion, Nationalität oder Alter, nach dem Motto ’wenn ich gewusst hätte, dass es sich um eine Nackt-Behandlung handelt, wäre ich nicht gekommen.’“

Sie schüttelt den Kopf: „Internet und Fernsehen zeigen oft Menschen, die während physiotherapeutischer Behandlungen nicht entkleidet sind, so dass der Eindruck entsteht, dies sei die Wirklichkeit.“ Mit seriöser Therapie hat das nichts zu tun. „Schließlich bedeutet Physiotherapie BeHANDlung des Körpers, dies sollten Patienten zulassen, wenn sie gute Ergebnisse erwarten. Wir Therapeuten wollen Menschen helfen und sehen den Körper als einen anatomisch medizinischen Arbeitsplatz – und zwar ohne unsittliche Hintergedanken!“

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