Rund 140 Umzüge in Düsseldorf Sankt Martin reitet wieder durch die Stadt

Düsseldorf steht in diesen Tagen ganz im Zeichen von St. Martin. Dem Brauch folgend, ziehen rund 140 Züge durch die Stadt. Hinter St. Martin hoch zu Ross folgt die Kinderschar mit ihren Laternen. Höhepunkt des Brauchtums ist der abendliche Zug durch die Altstadt am Samstag, 10. November.

Die Mantelteilung vor dem Rathaus ist ein Höhepunkt des Martinszuges durch die Altstadt.

Foto: Landeshauptstadt Düsseldorf/ Melanie Zanin

Der Zug durch die Altstadt beginnt um 17 Uhr an der Lambertusstraße und zieht über Mühlenstraße, Burgplatz, Kurze Straße und Hunsrückenstraße auf die Bolkerstraße zum Marktplatz. Zur Einstimmung wird bereits ab 16.30 Uhr vor dem Rathaus die Geschichte von Sankt Martin verlesen.

Gegen 17.30 Uhr ist auf dem Marktplatz dann die erste Mantelteilung zu erleben. Von dort geht es rund um den Carlsplatz und weiter über Mittelstraße und "Rheinort" zum Burgplatz, wo gegen 18 Uhr die zweite Mantelteilung stattfinden wird. Anschließend löst sich der Zug auf.

Die Darstellung der Rollen von St. Martin und dem Bettler liegt wieder in bewährten Händen. Als St. Martin reitet Engelbert Jäger (65) im Zug, als Bettler ist Branko Alfermann (50) mit dabei.

Die Vereinigung der Freunde des Martinsfestes zeichnet nicht nur für den großen Zug verantwortlich, sie organisiert auch eine Reihe von Veranstaltungen, die das Brauchtum zum Martinsfest stärken sollen. Dazu gehört vor allem eine Ausstellung von Martinslampen. Insgesamt haben in diesem Jahr mehr als hundert Kinder mitgemacht. Die besten Arbeiten werden prämiert. Vor der Mantelteilung auf dem Marktplatz wird Oberbürgermeister Thomas Geisel die Preise im Rathaus überreichen.

Die Bräuche zum Martinsfest reichen bis weit ins Mittelalter zurück. Das liegt sicher auch daran, dass der Ruf des Heiligen Martin schon im 11. Jahrhundert von Franken bis in das Sachsenland gedrungen war. Bereits im 5. Jahrhundert wählten ihn Kirchen, Klöster und Hospitäler zum Patron. Dazu beigetragen haben mag das geradlinige Eintreten von Martin für das Christentum. Der Sohn eines heidnischen römischen Offiziers 316 in Westungarn geboren ließ sich mit 18 Jahren taufen. Zuvor hatte er vor Amiens noch als Heide aus Barmherzigkeit mit einem Bettler seinen Soldatenmantel geteilt. Bald nach der Taufe verließ Martin das Heer und wurde Einsiedler. Er lebte in verschiedenen Klöstern und wurde schließlich um 370 gegen seinen Willen zum Bischof von Tours in Frankreich gewählt. 397 soll er gestorben sein.

In diesem Jahr ist der Martinszug durch die Düsseldorfer Altstadt, der 2018 zum 102. Mal stattfindet, in das Verzeichnis des immateriellen NRW-Kulturgutes aufgenommen worden. Dies ist ein erster Schritt in Richtung der Aufnahme ins Weltkulturerbe.

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