Schüler verschönern Schilder
Aus ausrangierten Straßenschildern kreiert eine Gruppe von Schülern des Max-Planck-Gymnasium trendige Wohnaccessoires. Ihre Firma nennen sie „Streetcycled“. Mit dem Verkauf der recycelten Schilder tun die jungen Menschen nicht nur etwas für die Umwelt.
Ein Teil des Erlöses geht an die Verkehrsunfall-Opferhilfe.
Die Garderobe aus einem Einbahnstraßenschild, ein Servier-Tablett aus einem Fußgänger-Schild und ein Beistelltisch aus einem Vorsicht-Glätte-Schild - das sind nur einige der Unikate, die die Schüler des Stockumer Max-Planck-Gymnasium in kompletter Eigenregie herstellen.
Die Idee zu den ungewöhnlichen Wohnaccessoires kam den insgesamt zwölf Schülern im Rahmen eines Projektes im Sozialwissenschaftskurs. Tom Küster (16): „An unserer Schule ist es Tradition, dass wir im Rahmen des Kurses eine Schülerfirma gründen. Während wir im Klassenraum saßen und überlegten, was wir machen könnten, fiel uns auf, dass in der Schule überall die gleichen hässlichen Uhren hängen. So kamen wir darauf coole Uhren herzustellen. Ein Mitschüler hatte die Idee, die Uhren aus Straßenschildern zu machen. Daraus entwickelten sich dann auch die anderen Stücke.“
Anschließend ging es in die Planungsphase. Die Schüler teilten sich ihren Interessen und Stärken entsprechend in die Bereiche Produktion, Finanzen, Marketing, Verwaltung und Vertrieb. Auch ein Vorstand wurde gewählt. Die ausrangierten Schilder beziehen die Schüler vom Bauhof. Die Aufwertung ist oft nicht einfach. „Die Schilder sind meist sehr schmutzig oder auch verbogen. Wir müssen sie erst säubern und gerade biegen, um mit ihnen weiter zu arbeiten“, erklärt Marlon Kramer. Der 16-Jährige engagiert sich in der Schülerfirma für das Marketing und die Webseite. In den Werkräumen des Franz-Jürgens-Berufskollegs in Oberbilk bearbeiten die Schüler aus dem Bereich Produktion die Schilder und bringen sie in die endgültige Form. Über einen Onlineshop werden dann die Garderoben, Beistelltische, Regale und Uhren verkauft. „Wer einen speziellen Wunsch hat, kann uns auch per Mail kontaktieren. Dann schauen wir, ob es sich realisieren lässt“, sagt Maurice Krüger (16). Am beliebtesten sei die Einbahnstraßenschild-Garderobe. Aber auch das Servier-Tablett. „Hier bestellen Leute oft die Schilder mit dem Tempolimit. Die Zahlen passen super zu runden Geburtstagen“, so Maurice.
Von den Umsätzen die die Schüler mit ihren Produkten machen, zahlen sie sich einen symbolischen Stundenlohn von 35 Cent. Ein Teil der Einnahmen geht in die Herstellungskosten und einen weiteren spenden die Schüler an die Verkehrsopferhilfe. „Uns war es sehr wichtig, mit unserem Projekt etwas für die Umwelt zu tun und uns gleichzeitig sozial zu engagieren“, erklärt Tom Küster.
Gefördert wird das Projekt von der Initiative Junior des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln. Schülerfirmen aus ganz NRW nehmen an diesem Programm teil. Nächstes Jahr wird dann die beste Schülerfirma NRWs gekürt.