Stadt Düsseldorf berät und unterstützt Neue Angebote in der Obdachlosenhilfe
Das Bild von Obdachlosigkeit, das viele Menschen zuerst im Kopf haben, ist nur ein Teil dessen, was die Arbeit der Wohnungslosenhilfe in Düsseldorf ausmacht. Aufgrund des angespannten Wohnungsmarktes besteht vor allem für Menschen mit geringem Einkommen die Gefahr, dass bei unvorhergesehenen Lebensereignissen der Verlust der Wohnung droht.
Gemeinsam mit den Trägern der Fachberatungsstellen wie Diakonie, Caritasverband und den Franzfreunden verfügt die Stadt Düsseldorf über ein umfangreiches Hilfesystem. Sowohl tagsüber als auch nachts besteht für betroffene Personen ganzjährig ein umfassendes Aufenthalts- und Unterbringungsangebot. „Das Düsseldorfer Hilfesystem ist breit aufgestellt und wird konstant und sukzessiv weiter ausgebaut. Mit den neuen Übernachtungsangeboten auf der Aldekerkstraße und am Vogelsanger Weg gehen wir proaktiv auf die in Not geratenen Menschen in unserer Stadt zu", stellt Miriam Koch, Leiterin des Amtes für Migration und Integration, klar.
Seit dem 4. November 2019 stehen im Rahmen der Winternothilfe und der Notschlafstelle für Menschen ohne sozialrechtlichen Leistungsbezug aus den EU-Staaten 60 weitere Notschlafplätze am Vogelsanger Weg 49 bereit. Bei diesem Hilfeangebot steht die humanitäre Hilfe im Vordergrund: Schutz vor Kälte in der Nacht und einen sicheren Schlafplatz mit hygienischen Versorgungsmöglichkeiten für obdachlose Menschen - insbesondere für Menschen, die das bestehende Düsseldorfer Hilfesystem nicht annehmen können oder wollen. Die Notschlafstelle ist ganzjährig jede Nacht von 18 Uhr bis 8 Uhr geöffnet. In der Einrichtung besteht neben der Möglichkeit zur Körperpflege und medizinischen Grundversorgung auch ein Beratungsangebot. Dort ist auch das Mitbringen von Hunden erlaubt, soweit von den Tieren keine Gefahr ausgeht. Es gibt getrennte Bereiche für Männer und Frauen, jedoch kann das Übernachtungsangebot auch von Paaren genutzt werden. Im Gebäude steht ein Aufzug für körperlich eingeschränkte Menschen zur Verfügung.
Zudem hat die Stadtverwaltung seit dem 30. September 2019 ein neues „Notdach" in einer ehemaligen Schule in Heerdt an der Aldekerkstraße eröffnet. In diesem „nächtlichen Notdach", das täglich von 18 bis 8 Uhr geöffnet ist, dürfen auch Hunde mitgebracht werden. Das Übernachtungsangebot auf dem Vogelsanger Weg nehmen aktuell 39 Männer und sieben Frauen wahr. Das Notdach auf der Aldekerkstraße frequentieren zurzeit 17 Männer und eine Frau (Stand: 18.11.2019).
Im Rahmen des Angebots in der Aldekerkstraße, der Winternothilfe und der Notschlafstelle für Menschen ohne sozialrechtlichen Leistungsbezug aus den EU-Staaten am Vogelsanger Weg 49 wird von der Rheinbahn ein Ticketkontingent zur Verfügung gestellt, um den Menschen den Zugang zu den Angeboten der Winternothilfe zu erleichtern. Diese Tickets werden von Streetworkern an die betroffenen Personen ausgegeben.
Bevor es zu Obdachlosigkeit kommt, bietet das Amt für Soziales bereits bei drohendem Wohnungsverlust aufgrund von Mietschulden eine präventive Beratung an. Denn schnell kann eine Räumungsklage folgen und eine Zwangsräumung drohen. Umso wichtiger ist eine frühzeitige Beratung. Die Beratungsstelle für Wohnungsnotfälle verfolgt das Ziel, Wohnungslosigkeit zu vermeiden und dauerhaftes Wohnen zu sichern. Sie bietet Hilfe an, wenn Mietschulden entstanden sind und eine fristlose Kündigung angekündigt wurde oder schon vorliegt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Beratungsstelle unterstützen Betroffene in einem persönlichen Gespräch, eine individuelle Lösung im Rahmen ihrer jeweiligen Möglichkeiten zu finden. Der zentrale Standort der Beratungsstelle für Wohnungsnotfälle des Amtes für Soziales befindet sich auf der Willi-Becker-Allee 10, 3. Etage, Telefonnummer: 0211-8994477. Die Sprechstunden sind montags, mittwochs und freitags in der Zeit von 8.30 bis 11.30 Uhr. Die Beratung ist vertraulich und kostenlos.
Darüber hinaus bietet das Amt für Soziales in ausgewählten Wohngebieten in Kooperation mit der Städtischen Wohnungsgesellschaft Düsseldorf (SWD) gemeinsame Sprechstunden in Mieter- und Servicebüros an. Neben der Beratung zum Mietverhältnis wird dort auch bei Konflikten im Wohnumfeld geholfen.