Stele für den Arbeitersport

Der Verein Industriekultur Düsseldorf hat die 22. Stele seines Industriepfades vor dem Gelände des TuS Gerresheim an der Heyestraße eingeweiht. Sie ist dem Sport gewidmet.

Nach der Stelen-Enthüllung wenden sie sich dem Fotografen zu (v.l.): Günther Hering, Klaudia Zepuntke, Karsten Kunert und Franz Nawrath.

Foto: schrö

Ein Industriepfad, der an Sportplatz und Umkleidekabinen Halt macht — wie passt das zusammen? Der Vorsitzende Franz Nawrath, Bezirksbürgermeister Karsten Kunert und der Vortragsredner Hanno Parmentier beschäftigten sich mit der Frage vor einem großen Publikum, aus dem die Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke und TuS-Vorsitzender Günther Hering herausstachen.

Karsten Kunert schlug bei der Antwort den Bogen zur Migration in den Jahren der expandierenden Glashütte. "Durch den Sport wurden diese Menschen in die Gesellschaft integriert." Fairness, Regeln und der Mannschaftssport an sich, die "Mannschaftsdienlichkeit", hätten immens dazu beigetragen. Natürlich sei der TuS nicht nur ein Schmelztiegel von Nationalitäten gewesen, sondern auch eine Kaderschmiede, belegt z.B. von den Allofs-Brüdern, die ihre große Karriere an dieser Stelle starteten. Hanno Parmentier ergänzte: "Der Sport als Massenbewegung ist erst mit der Industrialisierung entstanden — als gesellschaftliches Ereignis."

Dann ergriff der edle Spender, Günther Hering, das Wort und lieferte ein Kurzporträt des Vereins. "Wir haben den einzigen Düsseldorfer Nationalspieler hervorgebracht, der auch Deutscher Meister wurde: Willi Wigold mit Fortuna Düsseldorf 1933." Natürlich sei man durch das Ende der Glashütte auch im Verein etwas geschrumpft. Trotzdem: "Wir haben im Seniorenbereich mehr Mitglieder als andere Vereine in ihren Fußball-Abteilungen." Auch die Boxer- und die Ringer-Riege seien auf dem aufsteigenden Ast. Hering sagte, er wolle Fusionen in der Zukunft nicht ausschließen, hoffe aber, dass der phantastische Sportplatz auch als Sauerstoff-Schneise erhalten bleibe und kündigte an: "Im nächsten Jahr werden wir uns und unser Gelände anders und neu präsentieren." (schrö)

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