Unternehmer in Sozialen Medien

"Zahnarzt ist auf dem Stand wie im Mittelalter." Das ist die Bewertung, die ein Patient nach seinem Termin im sozialen Netzwerk niederschrieb. Wie sollen Unternehmer mit den Sozialen Medien wie Twitter, Facebook oder What's App umgehen?

Mitmachen oder ignorieren?

Zur Veranstaltung des Gerresheimers und des Düsseldorfer Anzeigers waren eine ganze Reihe von Selbstständigen gekommen. Leider verhinderten die Auswirkungen der Grippewelle, dass alle angemeldeten Interessenten zum Vortrag von Michael Krisch im "Jägerhof" erscheinen konnten. Der selbstständige Unternehmensberater wohnt seit vier Jahren in Gerresheim, doziert an der Fachhochschule Köln und der Düsseldorfer Akademie für Marketing-Kommunikation und befasst sich seit langem mit dem Thema.

In seiner Präsentation nahm er die Besucher mit auf eine kurzweilige Reise rund um die Welt, in der die völlig neue Art des Austausches zwischen Unternehmer und Kunde mit jeder Minute klarer hervortrat. "Würden Sie zu diesem Zahnarzt gehen?", fragte Michael Krisch rhetorisch. Der frühere Bioladen-Besitzer Ralph Faber wollte dazu wissen: "Und was ist, wenn sich der Patient nur über irgendetwas geärgert hat und dem Zahnarzt eins auswischen wollte?" Michael Krisch gab zu, dass Betrug möglich sei und die rechtliche Verfolgung übler Nachrede gerade hier nicht einfach sei.

"Am besten tritt man mit dem Kritisierenden in den Dialog." Vielleicht war ein schlechter Tag in der Praxis für das verheerende Urteil verantwortlich. Vielleicht nimmt der Arzt die Kritik an und verbessert wirklich etwas an der Ausstattung. Fast 80 Prozent aller Internet-Nutzer sei in den sozialen Medien vertreten. "Das hört nicht irgendwann auf, das wird sich noch weiter verbreiten." Selbstständige sollten sich weniger die Frage stellen: wie kann ich verkaufen?, sondern: wie kann ich helfen?

Überhaupt stehe am Anfang eine Richtungsentscheidung: "Was will ich als Unternehmer damit erreichen?" Die Interessenten waren angetan von dem Einblick in die Soziale-Medien-Welt, hatten aber noch viele Fragen und regten eine Fortsetzungsveranstaltung an.