SPD kritisiert „erheblichen Unterrichtsausfall“ in Düsseldorf Ersatzlos gstrichen
An vielen Schulen in Düsseldorf fällt in erheblichem Umfang Unterricht aus. Das zeigt die Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der SPD-Landtagsfraktion. An der Garather Gesamtschule Stettiner Straße sind demnach etwa 11,4 Prozent des Unterrichts im Schuljahr 2018/2019 ersatzlos entfallen.
An der Hauptschule in Benrath waren es sogar 13,2 Prozent. „Die Landesregierung misst den Unterrichtsausfall zwar, sie tut aber nichts dagegen,“ urteilt Annika Maus, Vorsitzende der SPD Düsseldorf und Landtagskandidatin für den Düsseldorfer Westen. „Die vollmundige Unterrichtsgarantie von CDU und FDP ist gescheitert. Die Landesregierung schaut dem landesweiten Lehrkräftemangel hilflos zu und riskiert die Zukunft aller Schülerinnen und Schüler.“
Die flächendeckende Erhebung des Schulministeriums auf Initiative der Sozialdemokraten belegt für das Schuljahr 2018/ 2019 den Ausfall von 3,3 Millionen Unterrichtsstunden in ganz NRW. Alleine im Regierungsbezirk Düsseldorf wären das fast 1 Millionen Stunden“, so die SPD Düsseldorf Davon seien auch Schülerinnen und Schüler in der Landeshauptstadt massiv betroffen. Demnach seien an der Gemeinschaftsgrundschule Neustrelitzer Straße im Schuljahr 2018/ 19 beispielsweise 6,5 Prozent der Stunden ersatzlos ausgefallen. An der Freiherr-vom-Stein Realschule waren es ebenfalls 6,5 Prozent. Am Geschwister Scholl-Gymnasium lag die Unterrichtsausfallquote bei immerhin 5,5 Prozent. Nicht berücksichtigt seien dabei Unterrichtszeiten, die von einer Vertretungslehrkraft oder in Form von Schulfahrten oder Praktika erfolgt sind. Insgesamt hätten nur etwas über 80 Prozent des Unterrichts nach Stundenplan stattgefunden.
Auffällig ist nach SPD-Ansicht in der Erhebung die ungleiche Belastung der Schulformen. Haupt-, Real- und Gesamtschulen hätten häufig einen weitaus höheren Ausfall an Schulstunden zu beklagen als die Gymnasien. So fielen an den sechs Düsseldorfer Gesamtschulen im Schuljahr 2018/19 im Schnitt rund 6,7 Prozent aller Stunden aus. An den Hauptschulen betrug die Ausfallquote sogar 7,4 Prozent. Den Schülerinnen und Schülern an den 18 Düsseldorfer Gymnasien in städtischer Trägerschaft entgingen mit 3,4 Prozent nicht einmal halb so viele Schulstunden.
Die SPD macht sich daher stark für eine einheitliche Bezahlung der Lehrkräfte unabhängig von der Schulform. „Eine Lehrerin an der Hauptschule verdient aktuell zum Berufseinstieg etwa 640 Euro weniger pro Monat als ihre Kollegin am Gymnasium. Das zeigt einen Mangel an Respekt der FDP-Bildungsministerin vor deren Leistung“, fordert Oliver Schreiber, Co-Vorsitzender der SPD Düsseldorf und Landtagskandidat für den Düsseldorfer Osten. Es wundere nicht, dass an den Grund-, Haupt- und Gesamtschulen der Lehrkräftemangel besonders gravierend sei. Schreiber: „Für diese unterschiedliche Bezahlung gibt es keine Rechtfertigung. An allen Schulformen muss dasselbe Einstiegsgehalt geboten werden.“ Die schwarz-gelbe Landesregierung lehne eine Anpassung der Gehälter aber ab.
„Düsseldorf hat in historischen Umfang in die Schulen und damit in die Zukunft von jungen Menschen investiert“ – über alle Stadtteile und Schulformen hinweg“, so Annika Maus. „Neue Gebäude nützen aber nichts, wenn darin kein Unterricht stattfindet, weil Lehrkräfte fehlen.“