Aquazoo Löbbecke Museum eröffnet am 22. September Wahre Schönheit kommt von innen
Am Freitag, 22. September 2017 werden Düsseldorfer Aquazoo und Löbbecke Museum wieder eröffnen. Nach einer beinah vierjährigen Sanierung. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte Nachricht: Die Kosten sind noch einmal gestiegen.
Dr. Jochen Reiter ist seit Anfang 2016 der neue Direktor des Düsseldorfer Aquazoo Löbbecke Museum. Wirklich viele gute Nachrichten hatte er mit seinem Stellen-Antritt nicht wirklich verbinden können.
Immer wieder musste der Eröffnungstermin verschoben werden. Immer wieder gab es Probleme bei der Sanierung. Jetzt also der 22. September. Aber: Der vom Stadtrat abgesegnete Kostenrahmen von 18,8 Millionen Euro wird überschritten werden.
Schuld ist die komplizierte Mess-Steuer-Regelungs-Technik (MSR). "Aktuell gehen wir davon aus, dass die Mehrkosten bei unter einer Million Euro bleiben", erklärte der Beigeordnete Hans-Georg Lohe jetzt vor dem Kulturausschuss. Ein wenig schmallippig reagierte der Ausschuss-Vorsitzende Manfred Neuenhaus auf diese Nachricht: "Die Kosten machen jedem Haushälter Schwierigkeiten!"
Dr. Anton Reiter allerdings macht klar: Fürs Geld gibt es auch eine echte Attraktion. "Während die Zoos im Umland in den vergangenen Jahren Millionen investiert haben, kam der Aquazoo recht altbacken daher." Innerhalb von zehn Jahren hätten sich die Besucherzahlen fast halbiert. Dabei sei die Kombination von Indoorzoo und Naturkundemuseum ein echtes Alleinstellungsmerkmal. "Mit seiner didaktisch sehr überzeugenden Kompetenz ist das Haus in Deutschland einzigartig!"
Inzwischen sind vierfünftel der Tiere bereits eingezogen. Auch die Krokodile durften die Quarantäne-Station verlassen und zurück in die komplett neu bepflanzte Tropenhalle. Dort hatte es Probleme mit der Beschichtung gegeben, weshalb die Tiere noch einmal ausziehen mussten. Der Papua-Waran wartet auf seine Partnerin aus Karlsruhe, ein Art-Koordinator stellt gerade die Gruppe Brillenpinguine zusammen, die demnächst im Aquazoo leben werden.
Eine neue Kinderebene im Haus punktet mit eigenem Maskottchen: Fred, der Schlammspringer. "In der Ausstellung ist uns ein kleiner Quantensprung gelungen", sagt Reiter. Die Themen führen entlang des Pfades der Evolution. Zur Zeit ist das Team von Reiter "mit Hochdruck beim biologischen Einfahren." Zum Team gehören unter anderem auch die Seeigel, die derzeit im Haifischbecken die Algen verputzen. Rund um die Uhr.
Unter den neuen Tierarten wird es neben den putzigen Papageitaucher noch eine ganz und gar außergewöhnliche Spezies geben. Für die einen das hässlichste Tier der Welt, für die anderen eines der interessantesten: Nacktmulle. "Manche menschliche Gesellschaft müsste sich von ihnen eine Scheibe abschneiden", sagt Dr. Jochen Reiter. Denn der Nacktmull gilt als besonders sozial.
Aber noch eine andere Besonderheit zeichnet die Tiere aus: Sie kennen keinen Schmerz. Eine Eigenschaft, die sich wohl mancher Politiker angesichts von großen Kostensprüngen im Haushalt wünschen würde.