Doping Davies: Was ist wahr?
Die DEG und ihr Top-Scorer Michael Davies (27) — alles hätte so schön sein können. Der punktbeste DEG-Stürmer schlug seit Saisonbeginn ein wie eine Bombe, wurde dann aber am 23. November mit einer positiven Dopingprobe nach dem Derby gegen Krefeld geschockt.
Wir verraten, was wahr ist und was nicht...
Hat Davies ein Mittel eingenommen, welches auf der Dopingliste steht?
Ja, in der Dopingprobe des US-Boys wurde ein Stoff gefunden, der auf der Dopingliste der Nationalen Doping-Agentur (NADA) steht. Dabei soll es sich um ein Amphetamin handeln.
Hat Davies gezielt betrogen?
Nein. Davies leidet an ADHS und nimmt dagegen seit 14 Jahren ein Medikament, welches genannten Stoff auf der Dopingliste enthält. Leider wurde verpasst für das Medikament eine Ausnahme-Regelung bei der NADA einzuholen.
Wer hat die Anmeldung verschlafen?
Wohl sowohl der Klub als auch der Spieler. Davies soll die DEG im Sommer über die Einnahme des Medikaments informiert haben. Der Spieler sprach gegenüber dem Klub aber wohl von einer kurzzeitigen Einnahme. Da im Sommer keine Dopingproben stattfinden, stimmte der Klub zu, ohne eine Ausnahmeregelung für die Saison zu beantragen.
Wieso ließ die DEG Davies am 23. November spielen, obwohl die Problematik bekannt war?
Davies hatte von den DEG-Ärzten ein Ersatzpräparat erhalten — ohne Stoffe der Dopingliste. Der Spieler nahm dieses zunächst, stieg dann aber ohne Absprache mit dem Klub wieder auf sein altes Präparat um. Eine verheerende Entscheidung.
Welche Strafe droht der DEG?
Die DEG ist dadurch be-straft, dass ihr bester Stürmer vorerst zuschauen muss. Punktabzüge oder ähnliches sind nicht zu erwarten.
Welche Strafe droht Davies?
Davies könnte bis zu zwei Jahre gesperrt werden, was jedoch unwahrscheinlich ist, da er nicht gezielt betrogen hat. Bis zur kompletten Klärung des medizinischen Sachverhalts wird der Torjäger aber zunächst draußen bleiben. Wie lange das dauern wird, ist noch offen.
(MR)
