Fußball Fortuna macht den Drahtseilakt

Wie ein Mantra wiederholt es Fortuna-Manager Helmut Schulte fast jeden Tag: "Es gibt nichts Neues in der Trainerfrage." Der Fußball-Zweitligist sucht nach wie vor einen Nachfolger für den beurlaubten Trainer Oliver Reck.

Auch Bochum-Torschütze Charlison Benschop scheint hier zu denken - „Hoffentlich schaffen wir die Balance zwischen Offensive und Defensive noch...“

Foto: Horstmüller

Spekuliert wird nicht mehr nur um Sami Hypiä, Jos Luhukay und Alexander Zorniger, auch Horst Steffen und Karsten Neitzel haben mittlerweile die Gerüchteküche erreicht.

Allerdings deutet sich zwischen den Zeilen sogar an, dass die "Übergangslösung" mit Taskin Aksoy möglicherweise bis zum Ende dieser Saison andauern könnte. Immerhin hat der eigentliche U23-Trainer aus zwei Spielen vier Punkte geholt, wodurch die Fortuna nach wie vor Kontakt zu den Aufstiegsplätzen gehalten hat.

Nicht zuletzt hatte Aksoy die offensive Vorstellung des Teams merklich belebt, sowohl in Heidenheim (2:1) als auch beim 2:2 gegen den VfL Bochum in der ersten Hälfte waren es durchaus ansehnliche Leistungen, was den Angriff angeht. "Es ist wichtig, dass die Mannschaft den Spaß am Fußball wieder ganz nach vorne stellt", sagte der Interimstrainer und lässt im Training auffallend viele Übungen in Spielform durchziehen.

Allerdings fehlt die von ihm selbst geforderte "Balance" zwischen Abwehr und Angriff, hinten leisten sich die Fortunen teils haarsträubende Fehler. "Man muss die fehlende defensive Kompaktheit schon in Kauf nehmen, wenn man offensiv gut aufspielt. Das ist ein Akt auf dem Drahtseil, den wir sicher besser hinbekommen müssen", sagt Aksoy angesichts des bevorstehenden Verfolgerduells mit RB Leipzig am kommenden Montag (20.15 Uhr).

Bis zum Montag hat er seit dem Bochum-Spiel die längst mögliche Pause zwischen zwei Spieltagen an aufeinander folgenden Wochenenden: zehn Tage. Aktuell sieht es danach aus, als ob er die auch voll ausnutzen darf und die Fortuna nicht plötzlich doch einen neuen Cheftrainer präsentiert.

Aksoy jedenfalls geht die Herausforderung tatendurstig an: "Wir müssen an allem arbeiten, wo es nötig ist. Faul sind wir nicht. Klar wäre ein Sieg dort sehr schön für uns, jeder kann die Tabelle lesen." Die Fortuna hat als Fünfter 36 Punkte, Leipzig dahinter hat 34 Zähler. Das war es aber auch schon mit dem Blick auf die Zahlen, lässt Aksoy wissen: "Wir müssen erst mal Ergebnisse liefern, dann dürfen wir wieder auf die Tabelle schauen."

(City Anzeigenblatt Duesseldorf)
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