Warum legt diese Frau eine Rose auf die Messingplatte?

Die Messingplatte des Stolpersteins ziert eine weiße Rose. Erika Bosch hat sie dort hingelegt vor dem Haus Torfbruchstr. 81.

Erika Bosch legt eine weiße Rose auf den Stolperstein für Walter Schmitz. Die Gerresheimerin stiftete das Mahnmal.

Foto: Koopmann

Beim Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus Ende Januar fühlte sie sich innerlich aufgerufen, zur Erinnerung beizutragen und fragte bei den Mitarbeitern der Mahn- und Gedenkstätte nach. Die nannten ihr einen Namen: Walter Schmitz. Von dem Gerresheimer Kommunisten ist nicht viel bekannt, nur so viel: "Er war ein 'normaler' Mensch, der sich gegen den Nationalsozialismus gewehrt und Nein gesagt hat." Hier an der Torfbruchstraße wohnte Schmitz, als das Gelände noch ein Feld mit kleinen Hütten war. Peter Henkel von der Mahn- und Gedenkstätte ergänzte: "Walter Schmitz wurde 1934 verhaftet und zu Zuchthaus verurteilt."

Den perfiden Charakter des Systems sehe man daran, dass später Männer wie Schmitz in die Strafeinheit 999 gezwungen wurden und als Kanonenfutter an die Front mussten. "Das hat Walter Schmitz nicht überlebt - auch wenn wir nicht genau wissen, was passiert ist." Uwe Koopmann rief vor den Zuschauern dazu auf, Schulklassen im Stadtteil zu mobilisieren, sich mit den Stolpersteinen zu befassen. Und Hildegard Düsing-Krems schaute schon weiter: "Im Herbst werden Falken und Naturfreunde weitere Mahnmale verlegen lassen."

Das letzte Wort hatte Erika Bosch. Sie schlug ein Bündnis gegen Faschismus und Fremdenfeindlichkeit vor. (schrö)

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