#Memories Bon Jovi zu Gast in Düsseldorf

Sie verfügen über ein mehr als nur „umfassend“ zu bezeichnendes Repertoire: Seit 1984 veröffentlicht die Band Bon Jovi regelmäßig kommerziell erfolgreiche Platten. „This House Is Not For Sale“ ist ihr nunmehr dreizehntes Album, das die Band aus New Jersey auf ihre gleichnamige Welttournee führt. Nach sechs Jahren Konzertabstinenz treten sie nun wieder einmal auch in Düsseldorf auf.

Reife Gesichter, gedeckte Farben: Bon Jovi aktuell.

Foto: Norman Jean Roy

Mein Lieblingsfoto der Band ist eines aus der Mitte der 1980er-Jahre. Es ist ikonisch und nimmt bereits vorweg, was dieser Band auf ihrem Weg so alles gelingen sollte: Über 130 Millionen verkaufte Platten, zahlreiche Auszeichnungen und nicht zuletzt auch die Aufnahme in die Rock’n’Roll Hall of Fame. Auf diesem Foto sehen die Jungs so aus, wie Jungs eben aussehen, die Anfang der 1980er-Jahre mit Glam-Metal begonnen, und seit Mitte der 80er-Jahre vor allem Mainstream-Rock gemacht haben. Die Frisuren üppig, mitunter brachial, ein baumelnder Haifischzahn am linken Ohrläppchen. Ihre Gesichtsausdrücke sind zu dieser Zeit siegesgewiss, den Blick haben sie dabei nicht etwa - wie viele andere Bands zu dieser Zeit - in die Ferne gerichtet, sondern unmittelbar in das Objektiv des Fotografen.

Heute ist indes eine gewisse Reife in die Gesichter der erfolgreichen US-Musiker getreten, ihre Frisuren sind – bis auf die von Keyboarder und Gründungsmitglied David Bryan, der dem geplatzten Sofakissen annähernd treu geblieben ist – kalkulierter. Ihre Kleidung tragen sie derzeit überwiegend in eher gedeckten Farben. Und trotz des aktuell nahezu dezenten Auftretens sind sie bis heute nicht wegzudenken von den Partys, auf denen man noch eigenständig für den Getränke-Nachschub im Küchenkühlschrank sorgen muss und sich beim Biernachlegen dabei ertappt, leise „Keep the Faith“ mitzusummen.

Aber auch den großen Bühnen und Stadien rund um die Welt sind sie treu geblieben. Ihre Bühnenshows sind bis heute das, was ihre Frisuren einst waren: opulent. Gerne spielen sie so auch mal in der Kulisse eines übergroßen amerikanischen Autos. Und bis heute hat man das Gefühl beim Hören ihrer Musik immer leicht einen sitzen zu haben, obwohl man doch antialkoholisch unterwegs ist. Egal ob Moskau oder Sydney, Madrid oder Stockholm – immer erlebt man ihre Musik, egal ob Bratgitarren oder schamlose Balladen, wie durch ein Objektiv mit Fischaugenbrennweite. Breit und massiv und zu den Ausläufern hin ein ganz kleines bisschen verzerrt.

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