Sting im SparkassenPark Englishman am Niederrhein
Sting kommt in den SparkassenPark nach Mönchengladbach. Dort präsentiert er sein neues Album „My Songs“, eine Sammlung seiner größten Stücke, die er, neu arrangiert, präsentieren wird.
Es gibt da dieses schöne Buch. „Broken music“ heißt es und erschien in Deutschland bereits 2005. Darin erzählt Sting seine Geschichte als Musiker. Seine Zeit mit The Police genauso wie seine Zeit als Solist. Und wie man bereits dem Umschlag des Buches entnehmen kann, auch die Zeit vor The Police, von seinen Gelegenheitsjobs als Busfahrer, als Bauarbeiter und auch als Lehrer. Und noch davor.
Der Umschlag nämlich zeigt ihn als Kind. Und das weist bereits eine erstaunliche Ähnlichkeit mit dem gereiften Sting auf, der auf der Rückseite des Buches zu sehen ist. Natürlich wäre es kein schönes Buch, würde darin nicht auch sein Spitzname erklärt, heißt Sting bürgerlich doch eigentlich Gordon Matthew Thomas Sumner. Der wurde 1951 in Wallsend, Tyne and Wear, England, geboren und trug als Kind, naja, gerne einen gelb-schwarz- und quergestreiften Pullover.
Mit The Police, der Band, die Sting 1977 gemeinsam mit dem amerikanischen Schlagzeuger Stewart Copeland und dem britischen Gitarristen Andy Summers aus der Taufe hob, schuf er zwischen 1978 und 1985 zwar nur insgesamt fünf Platten, die aber haben es bis heute in sich. Denn in der Post-Punk-Ära des London der späten 1970er-Jahre gelang den Jungs eine bis dahin einzigartige Klangmischung aus New Wave, Rock, Spätpunk-Anleihe und der wohl wichtigsten Zutat: Reggae.
Einzigartig und neu, kurz und kraftvoll und bis dahin ungehört: The Police traf den Nerv der Zeit und wurde – auch kommerziell – extrem erfolgreich. Ebenso erfolgreich wie ihre Alben – vier der fünf Studioalben erreichten Platz 1 der britischen Album-Charts – waren ihre Single-Auskopplungen: „Message in a Bottle“ (1979), „Walking on the Moon“ (1979), „Don’t Stand So Close to Me“ (1980), „Every Little Thing She Does Is Magic“ (1981) und „Every Breath You Take“ (1983) werden bis heute gespielt und nicht nur deshalb von vielen erinnert.
Was nur wenige wissen: Sting klang nicht immer so unverwechselbar wie Sting eben klingt, wenn er singt. Denn mit seinen Bandkollegen arbeitete er gemeinsam mit dem deutschen Produzenten und Komponisten Eberhard Schoener in der Gründungsphase der Band in München. Und erst Schoener, so berichten die Musiker, insbesondere Herr Copeland, hatte Sting dazu ermutigt, seiner Stimme etwas mehr Experimentierfreude zu schenken.
Bereits 1977 spielte Andy Summers als Gastmusiker auf Schoeners Platten „The Book“ und „Trance-Formation“, im Herbst desselben Jahres kam es dann auch für Sting und Copeland zu einer Zusammenarbeit mit dem Münchner. Als Gastmusiker wirkten sie auf Schoeners Platte „Flashback“ mit und spielten gemeinsam auch das Anschlussalbum „Video Magic“ ein. Im Laufe der Jahre 1977 und 1978 ging das Trio mit Schoener sogar auf Tournee. Eine Zeit, die auf ihre eigene Band nachhaltig wirken sollte.
Nach zahlreichen ausgedehnten Touren nahm sich die eigene Band 1982 eine erste Auszeit und insbesondere Sting arbeitete an Solo-Projekten. Nicht nur die Schauspielerei – sehenswert bis heute der Film Quadrophenia, der bereits 1979 erschien und Sting als den Hotelpagen und Mod „Ace“ zeigt –, auch eigene musikalische Soloprojekte stieß Sting zu dieser Zeit an. Als es für The Police 1985 schließlich zu Ende ging, schaffte Sting den Sprung in eine ebenfalls extrem erfolgreiche Solokarriere.
Bereits sein Solodebüt „The Dream of the Blue Turtles“ knüpft an alte Erfolge an. Neu dabei damals der Jazz, der bis heute eine weitere Klangdimension in Stings umfangreichem Werk darstellt. Zuletzt erschien nun sein Album „My Songs“. Das präsentiert zahlreiche Songs aus seiner Karriere, greift dabei auch auf die frühen The Police zurück und wird von ihm nun auf Tour präsentiert. Hat was von Vermächtnis, führt aber auch vor Augen, wie wichtig dieser Mann in Sachen Popmusik seit 1977 eben ist.