Kriegsende Der 16. April 1945 und der Weg der Befreiung
Der Weg, den sie zu den US-Truppen nahmen, führte sie bis nach Mettmann. Er ist nun die Grundlage für einen historischen Pfad, der die dramatische Geschichte der letzten Kriegstage veranschaulicht: der "Weg der Befreiung". Mit diesem Weg erinnert die Landeshauptstadt Düsseldorf an die Befreiung vom NS-Regime am 17. April 1945 und an das Ende des Zweiten Weltkriegs im Westen Deutschlands.
Das Projekt wurde von der Bezirksvertretung 7 initiiert und von der Mahn- und Gedenkstätte der Landeshauptstadt Düsseldorf realisiert. In einer Gedenkstunde am Sonntag, 17. April 2011, im Polizeipräsidium am Jürgensplatz erinnern die Landeshauptstadt Düsseldorf und die Polizei Düsseldorf gemeinsam an die "Aktion Rheinland" vor 66 Jahren. Oberbürgermeister Dirk Elbers und Polizeipräsident Herbert Schenkelberg werden im Anschluss an die Gedenkstunde eine Stele vor dem Präsidium enthüllen und damit den "Weg der Befreiung" eröffnen.
Schülerinnen und Schüler des Franz-Jürgens- Berufskollegs werden eigene Gedanken zum Kriegsende, zu Mut und Zivilcourage äußern. Das Jugendsymphonieorchester der Tonhalle Düsseldorf gestaltet den musikalischen Rahmen. Erwartet werden auch Söhne, Töchter und Enkelkinder der damaligen Widerstandskämpfer. Der "Weg der Befreiung" führt vom Düsseldorfer Stadtteil Unterbilk bis zum Rathaus in Mettmann. Auf sechs Erinnerungsstelen erzählen Texte in deutscher und englischer Sprache die Geschichte jener Düsseldorfer Bürger, die damals selbstlos und mutig handelten. Zwei von ihnen, der Gerresheimer Architekt Aloys Odenthal und der Jurist Dr. Karl August Wiedenhofen, gingen diesen Weg, um unter Lebensgefahr mit den USTruppen zu verhandeln, die in Mettmann ein provisorisches Feldquartier bezogen hatten.
An den sechs Stationen erlebten sie die letzten Stunden des Krieges: In Gerresheim etwa verabschiedete sich Odenthal von seiner Frau, in Hubbelrath machten die beiden Männer halt in einem Pfarrhaus, in Mettmann versuchten sie schließlich, die amerikanischen Soldaten von einer kampflosen Übernahme Düsseldorfs zu überzeugen. Sie waren erfolgreich: Ein weiterer Bombenangriff der Amerikaner konnte in letzter Minute verhindert, unsinniges Blutvergießen gerade noch abgewandt werden. Fünf Gruppenmitglieder – neben dem Kommandanten der Schutzpolizei Franz Jürgens auch der Bauunternehmer Theodor Andresen, der Student Hermann Weill, der Malermeister Karl Kleppe und der Ingenieur Josef Knab – bezahlten ihren Mut allerdings mit dem Tod durch Hinrichtung. Wenige Stunden, bevor die US-Soldaten Düsseldorf vom Nationalsozialismus befreiten, war ihre Aktion verraten worden.
Sie wurden noch am Abend des 16. April 1945 in hektisch einberufenen Standgerichten wegen "Kriegsverrat" verurteilt und sofort erschossen. Sie waren die letzten Opfer des NS-Regimes in Düsseldorf.