Hände hoch! Ich lese!

Der Autor Jörg Marenski liest seinen Krimi „Rheinblut“ an den Schauplätzen seines Romans im Düsseldorfer Süden. Zu den Tatorten fahren die Teilnehmer der ungewöhnlichen Lesung auf dem Segway.

Jörg Marenski (Mitte) stellt die Schluss-Szene seines Romans in der Urdenbacher Kämpe nach und liest aus seinem Krimi. Teilnehmer Torsten Luckow (r.) muss als bedrohte Hauptfigur Kommissar Oberle herhalten.

Foto: pjj

15 Krimi-Fans haben sich gerade auf Bänken in der Urdenbacher Kämpe niedergelassen. Plötzlich zieht Jörg Marenski eine Pistole. Der Düsseldorfer Krimibuchautor hält Torsten Luckow die Waffenattrappe an den Kopf, zwingt ihn in die Knie. In dieser Pose liest der Autor das spannende Schlusskapitel seines Krimis „Rheinblut.“ Denn genau dort hält der Mörder auch Kommissar Oberle in der Geschichte die Waffe an den Kopf. Die Zuhörer lauschen gespannt den Worten des Autors, als seine Hauptfigur zum Ende der spannenden Geschichte sogar noch angeschossen wird. „Was danach passiert, das müsst ihr selber lesen“, schließt Marenski seine Lesung mit einem Augenzwinkern.

In seiner Krimi-Lesung führt Jörg Marenski seine Zuhörer zu vielen Schauplätzen aus seinem ersten Düssel-Krimi „Rheinblut.“ Von Tatort zu Tatort fahren die Teilnehmer per Segway, einem elektrisch angetriebenen Fahrzeug auf zwei Rädern, das die Fahrer im Stehen durch Gewichtsverlagerung steuern.

Die Tour beginnt am Schloss Mickeln in Himmelgeist. Es ist ein bildschöner, früher Abend am Schloss Mickeln in Himmelgeist, sonnig, warm und trocken.

Unweit des Schlosses finden die Kommissare Michael Oberle, genannt „Obelix“, und Josef „Jupp“ Schmitz die Leiche eines transsexuellen Mannes. Bevor es zum Fundort der ersten Leiche geht, ist für die Teilnehmer Üben angesagt: Auf dem Parkplatz von Schloss Mickeln weisen Jennifer Leupold, Sylvana Hoff und Christiane Leifeld vom Segway-Point Düsseldorf die Krimi-Fans ein. Nach vorn beugen, Gas geben. Nach hinten lehnen, bremsen.

Nach einer kurzen Runde kommt die Gruppe bei Jörg Marenski an. „Herzlich willkommen zum ersten Tatort“, begrüßt der Autor die Gruppe. „Stellt euch vor, es ist dunkel, kalt und es liegt an dieser Stelle Schnee.“ Dann trägt er das erste Kapitel vor.

Anschließend fährt der Trupp weiter. In einer fast 200 Meter langen Reihe schlängeln sich die Segways durch Himmelgeist und Itter bis zum Benrather Rheinufer. Kaum ein Passant schafft es, sich nicht danach umzudrehen. Die Tour führt unter anderem zu einem Spielplatz an der Koblenzer Straße, ganz in der Nähe besucht Kommissar Oberle eine Informantin. „Wir sind in Hörweite ihrer Wohnung“, sagt Jörg Marenski. Nach dem Lesen fasst er die Geschehnisse zwischen den Tatorten kurz zusammen. Weiter geht es durch Benrath zum Café Extratour am Rhein in Urdenbach. Nach dem großen Finale gibt es hier ein Abendessen und Getränke.

Die Teilnehmer sind begeistert von der Kombination. „Ein tolles Paket. Die Tour war klasse, die Segways sind cool und selbst das Wetter hat mitgespielt“, lobt Torsten Luckow, dem unfreiwillig eine aktive Rolle zuteil wurde. Auch seine Begleiterin ist von der Tour angetan. „Man findet sich gut zurecht, die Geschichte spielt ja hier in der Ecke. Das macht Lust auf mehr“, sagt Stephanie Simon.

Marenskis sechster Roman ist fertig. Im September soll „Rheinherz“ erscheinen.

(City Anzeigenblatt Duesseldorf)
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