Feuerwehrsprecher Heinz Engels in den Ruhestand verabschiedet

Brandrat Heinz Engels geht nach 44 Jahren Feuerwehrdienst — davon 36 Jahre bei der Berufsfeuerwehr Düsseldorf — in den wohlverdienten Ruhestand. Zuletzt war er als Feuerwehrpressesprecher im Einsatz.

Brandrat Heinz Engels geht nach 44 Jahren im Feuerwehrdienst in den Ruhestand.

Foto: Landeshauptstadt Düsseldorf/Wilfried Meyer

Feuerwehrdezernentin Helga Stulgies und Feuerwehrchef Peter Albers haben Heinz Engels am Montag im Rahmen einer Feier offiziell in den Ruhestand verabschiedet.

"Für mich ist der Beruf des Feuerwehrmannes der beste und erfüllendste, den ich mir vorstellen kann. Ich bin immer gerne zum Dienst gegangen", erklärte Engels. Die letzten 16 Jahre seiner Feuerwehrkarriere war er, auch über die Düsseldorfer Grenzen hinweg, als Sprecher der Feuerwehr beliebt und bekannt. 2001 übernahm er als erster hauptamtlicher Sprecher dieses neue Sachgebiet und koordinierte seitdem maßgeblich die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für die Feuerwehr. "Erst durch den hohen Einsatz von Heinz Engels ist die Pressestelle der Feuerwehr Düsseldorf zu der professionellen und guten Institution geworden, die sie heute ist", betonte Feuerwehrdezernentin Helga Stulgies.

Von 1981 bis 2016 kam es bei der Feuerwehr Düsseldorf zu 3.220.334 Alarmierungen. Bei einigen davon konnte der agile Feuerwehrmann Menschen oder Tieren in Notlagen helfen, worauf er besonders stolz ist. Aber auch Todesfälle zählen zum Alltag eines Berufsfeuerwehrmannes. Nicht jede der zahlreichen Reanimationen, die er im Rettungsdienst begleitete, verlief erfolgreich. "Mir war es immer wichtig die Menschlichkeit beizubehalten. Auch in Situationen, in denen man merkt, dass einem ein Leben entgleitet. Diesen Menschen dann mit Würde beizustehen, das war wichtig für sie und auch für mich", sagt Engels.

Seine Karriere begann er in einem anderen Beruf. Der in Jüchen im Rhein-Kreis Neuss geborene Engels absolvierte zunächst eine Ausbildung zum Kfz-Mechaniker. Als er sich in Düsseldorf zur Meisterschule anmelden wollte, sah er auf einem Feuerwehrwagen den Hinweis, dass bei der Feuerwehr der Landeshauptstadt Nachwuchskräfte gesucht werden. Kurzentschlossen bewarb sich der damals 22-Jährige, der schon bei der Freiwilligen Feuerwehr aktiv war.

Am 1. Juli 1981 begann er in Düsseldorf seine Ausbildung zum Feuerwehrmann für den mittleren feuerwehrtechnischen Dienst. Seine Heimat war die Feuerwache 1 in der Hüttenstraße. Jedoch verrichtete er seinen Dienst auch an den Wachen 2 Quirinstraße, 3 Münsterstraße, 4 Behrenstraße, 6 Frankfurter Straße und 8 Gräulinger Straße. 1992 wurde Heinz Engels nach 18-monatiger Vorbereitungszeit in den gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst befördert.

Heinz Engels bildete sich stets weiter und nahm insgesamt an rund 130 Aus- und Fortbildungsveranstaltungen teil. Seinen großen Erfahrungsschatz und sein Können gab er wiederum weiter, in dem er selber Fortbildungen leitete. Insgesamt acht Jahre war er als Fachausbilder an der Feuerwehrschule mit Schwerpunkt Strahlenschutzausbildung tätig. Er entwickelte Strahlenschutzlehrgänge und -seminare und führte neue Praxismethoden bei den Wachausbildungen und Strahlenschutzlehrgängen ein. Er setzte sich für die praxisnahe Brandsimulationsausbildung der Feuerwehrleute ein, und er konnte durch sein Engagement und seinen Einsatz zusammen mit Firmen die persönliche Schutzausrüstung deutlich verbessern. Daneben war er Lehrgangsleiter für die Grundausbildungslehrgänge und legte den Grundstein für den ersten Gruppenführerausbildungslehrgang B III in Düsseldorf. Weiterhin hörte die Führungsfortbildung zu seinen Aufgaben.

Heinz Engels war einer der Pioniere, welche die Pressearbeit der Feuerwehr Düsseldorf aufgebaut und geprägt haben. Ab 2001 entwickelte er die Medienberichterstattung maßgeblich weiter, pflegte als einer der ersten ein Pressearchiv, begleitete Medienvertreter bei großen Ereignissen und führte einen 24-Stunden-Pressedienst ein.

Doch auch die "klassischen" Feuerwehrmann-Tätigkeiten kamen bei Engels nie zu kurz. Besonders im Gedächtnis geblieben ist ihm der Brand in der Bowlingbahn an der Messe am 20. Oktober 1984. "Schon auf der Anfahrt konnte ich den Brand der Bowlingbahn in der Nacht sehen. Orangerot spiegelte die riesen Flammenentwicklung an den aufsteigenden massiven Rauchwolken wider. Allen war schnell klar, diese Nacht wurde anstrengend werden. Ich weiß nicht mehr, wie viele Atemschutzgeräte ich im Laufe des Brandes gewechselt habe", schildert Engels seine Erlebnisse, die er in dieser Nacht erlebte.

Er stellte stets sein eigenes Wohl hinten an. So auch bei einem Brand mit Menschenrettung in einem mehrgeschossigen Wohnhaus in Oberkassel. Bereits bei seiner Ankunft sah er Frauen und Kinder an den Fenstern des Hauses stehen, die in Panik um Hilfe riefen. Er kletterte auf einer tragbaren Leiter zu einem Fenster in den zweiten Stock und noch bevor der Feuerwehrmann irgendetwas sagen konnte, sprang ihm eine Frau in die Arme. Er fing sie auf und verletzte sich dabei stark am Knie. Doch das hielt Engels nicht auf. Ihr Kind rettete er auch! "Die Verletzung war egal, ich konnte beiden helfen — und besser eine Blessur davontragen, als wenn beide abgestürzt wären."

Für seine Zukunft hat sich Heinz Engels viel vorgenommen. Sein immer aktuelles Motto "Das geht nicht, das gibt's nicht!", das ihn viele Jahre in seinem Beruf begleitete hat, wird ihn auch in der Zukunft begleiten. Er will nun viel Zeit mit seiner Familie verbringen und seine Fähigkeiten als Handwerker nutzen, um Reparaturarbeiten an seinem Haus vorzunehmen. Für die Feuerwehr Düsseldorf wünscht sich Heinz Engels, dass sie so leistungsfähig bleibt wie sie ist, nicht in einen Stillstand kommt, und immer den Blick auf die Menschen richtet, die in Düsseldorf leben. Dazu ist Teamgeist und eine enge Zusammenarbeit gefordert. Auch das große Herz für Kinder und Tiere soll die Feuerwehr Düsseldorf nach seinem Wunsch beibehalten.

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