Neuer Bahnhof unterm Kaufhof

Die Arbeiten beim Bau der Wehrhahn-Linie liegen weiter im Zeitplan. Bis zum letzten Quartal 2014 soll auch der neue U-Bahnhof Heinrich-Heine-Allee im Rohbau fertig gestellt sein.

Für sie ging es in die tiefe - Oberbürgermeister Dirk Elbers und Ehrenoberbürgermeisterin Marlies Smeets statteten dem U-Bahnhof-Rohbau einen Besuch ab.

Foto: Nicole Gehring

Im ehemaligen Startschacht am Corneliusplatz warf Oberbürgermeister Dirk Elbers einen Blick in den Tunnel: „Wir befinden uns praktisch auf der Zielgerade. Ingenieure und Bauleute leisten hervorragende Arbeit. Wir können an dieser Stelle eine äußerst positive Zwischenbilanz ziehen und uns schon jetzt auf den Herbst 2015 freuen, wenn die Wehrhahn-Linie in Betrieb geht.“

Am 6. Mai 2013 waren die Arbeiten für den künftigen Bahnhof Heinrich-Heine-Allee unter dem Kaufhof an der Kö gestartet worden. Nach dem Durchbrechen der Schlitzwand im Startschacht auf dem Corneliusplatz begannen dann die eigentlichen Vortriebsarbeiten des Mittelstollens mit einem Durchmesser von 12 Metern. Genau zwei Monate später wurde die Schlitzwand am Zielschacht erreicht.

Anschließend wurde der Rohbau des Bahnsteiges bestehend aus Sohle, Stützen und Decke im Mittelstollen errichtet. Von Januar bis März dieses Jahres wurden dann die beiden Seitenstollen „aufgefahren“, wie es die Fachleute nennen. Dort verlaufen später die Gleise.

Auf dem südlichen und östlichen Abschnitt der Wehrhahn-Linie waren bereits mit der Tunnelbohrmaschine „Tuborine“ Tunnel hergestellt worden. Der Bau des 75 Meter langen Tunnels für den Bahnhof Heinrich-Heine-Allee erfolgte nach einem besonderen Vorschlag der ausführenden Arbeitsgemeinschaft. Der Teil der Wehrhahn-Linie,

der unterhalb des Kaufhofes liegt, wurde in bergmännischer Bauweise im Schutze eines mächtigen Eispanzers errichtet. Dieser Abschnitt schließt unmittelbar an das bereits in den 1980er-Jahren gebaute Teilstück unter dem Carschhaus an.

Die Frostkörper erfüllen dabei eine doppelte Funktion: sie stabilisieren den Boden für den bergmännischen Vortrieb und sie sind gleichzeitig Dichtkörper gegen das Grundwasser. Der Boden wird durch Gefrieraggregate mit einer Kälteleistung von 1.200 Kilowatt gefroren. Dies entspricht einer Kälteleistung von rund 2.000 Haushaltskühlschränken.

Der Zustand des Frostkörpers wird durch etwa 500 Temperaturfühler kontrolliert. In Messrhythmen von wenigen Minuten wird eine zuverlässige Aussage zur Dichtigkeit und Ausdehnung des Frostkörpers geschaffen. Die Bodenvereisung wird erst außer Betrieb genommen, nachdem der Stahlbetonquerschnitt des Bahnhofs eingebaut und das Bauwerk wasserdicht an die Tunnelröhre angeschlossen ist.

(City Anzeigenblatt Duesseldorf)