Völlig unspektakulär Neugestaltung Konrad-Adenauer-Platz: Ausstellung der Wettbewerbsergebnisse
Zwei Tage war die Jury in Klausur. Um dann erleichtert und einstimmig die besten Entwürfe für den Konrad-Adenauer-Platz und den Bahnhof zu küren und vorzustellen. Denn: der Bahnhofsvorplatz soll schöner werden.
Düsseldorfer werden an dieser Stelle schwer seufzen. Denn hässlicher und unsympathischer als der Platz vor dem Hauptbahnhof ist eigentlich nur der Platz dahinter. Immerhin: es gibt Bewegung. Auch wenn es bis zur tatsächlichen Umsetzung noch eine ganze Weile dauern dürfte.
"Wir haben uns mit einem einstimmigen Ergebnis selber belohnt", sagt die Beigeordnete Cornelia Zuschke, der nach eigenem Bekunden "ein Stein vom Herzen gefallen ist".
Der Platz soll bald und schnell realisiert werden. Nicht zuletzt deshalb, so Zuschke, habe man sich für zwei Siegerentwürfe entschieden. Der Vorschlag für den Vorplatz zeichne sich durch seine Schlichtheit und Realisierbarkeit aus. Der Vorschlag für den Bahnhof sei eine größere Vision.
Von Anfang an habe man die Ausschreibung so formuliert, dass am Ende auch einzelne Teile kombinierbar sein können.
Wichtigstes Element beim Entwurf für den Bahnhof: Der Erhalt und die Betonung der denkmalgeschützten Backsteinfassade bei zeitgleicher Erweiterung durch ein ca. 100 Meter hohes Hochhaus zwischen Kino und Bahnhof.
Zu dessen möglicher künftiger Nutzung will die Deutsche Bahn aktuell noch keine Prognose abgeben. Bis Mitte 2018 will man bei der DB diesen Entwurf zunächst prüfen. Prognostizierte Bauzeiten: drei Jahre fürs Hochhaus, fünf Jahre für den Bahnhof im laufenden Betrieb. Wann es los gehen könnte? Das bleibt offen.
Der Siegerentwurf für den Konrad-Adenauer-Platz kommt ohne viel Gedöns aus. "Das auf den ersten Blick Unspektakuläre ist das Großartige", sagt Zuschke. Der Platz werde nicht unterteilt, sondern als Ganzes gesehen. Wenn man aus dem Bahnhofsgebäude kommt, wird man zunächst von Bäumen empfangen.
"Eine Zone zum Da-Sein und Ankommen", sagt Zuschke. Die Gebäudekanten des Bahnhofs werden dabei von großen Bäumen betont. Auf der Südseite ist eine Ankunft- und Abstellmöglichkeit für Fahrradfahrer vorgesehen.
Der Boden bildet in seiner Gestaltung eine homogene Fläche. Neue Wartehäuschen fügen sich optisch ein. Ein Kiss & Ride-Bereich vor dem Nordeingang ist ebenfalls vorgesehen. "Der Entwurf hat sich die komplette Achse zwischen Königsallee und Bahnhof angesehen", so Zuschke. Und seine Realisierung könne früher stattfinden als die Realisierung des Bahnhofsentwurfs.
Allerdings, fügt die Beigeordnete hinzu, verbiete es sich, schon einen Baubeginn zu nennen.
Die Jury:
Freiraum-, Verkehrs-, Stadtplaner und Architekten sowie Vertreter der Kommunalpolitik, der beiden Projektpartner Landeshauptstadt Düsseldorf und DB Station&Service AG und Bürgervertreter
Die Sieger:
Platzgestaltung: Arbeitsgemeinschaft GTL Michael Triebswetter Landschaftsarchitekt (Kassel) mit Vössing Ingenieurgesellschaft mbH (Düsseldorf)
Bahnhof der Zukunft: PLANORAMA Landschaftsarchitektur (Berlin) mit Hoffmann — Leichter Ingenieurgesellschaft mbH (Berlin) und MONO Architekten Greubel & Schilp & Schmidt PartGmbB (Berlin)
Der Wettbewerb:
Die Landeshauptstadt hatte 2017 in Kooperation mit der Deutschen Bahn den Wettbewerb zur "Neugestaltung des Konrad-Adenauer-Platzes und Revitalisierung des Bahnhofsumfeldes" ausgelobt.
Die Ausstellung:
Die Ergebnisse sind bis Freitag, 4. Mai, im Rathaus-Foyer, Marktplatz 2, zu sehen. Montags bis freitags, 7 bis 19 Uhr.