Welt-Aids-Tag in Düsseldorf Solibärchen, Spendensammlung und eine sehr schräge Straßenbahn
Sollten Sie am heutigen Freitagabend eine sehr volle Straßenbahn mit lauter lachenden Menschen sehen, wundern Sie sich nicht. Erstmals schickt die AIDS-Hilfe Düsseldorf in diesem Jahr die Benefiz-Straßenbahnfahrt auf die Schienen.
Mit Käthe Köstlich, die offenbar von Stewardess auf Straßenbahn-Schaffner umgeschult hat. Natürlich ist ausgebucht.
Am 1. Dezember ist Welt-Aids-Tag. Ein Thema, zu dem es in Düsseldorf wieder ein vielfältiges Angebot gibt. Oberbürgermeister Thomas Geisel hat wieder die Schirmherrschaft über die Aktionen und Veranstaltungen in Düsseldorf übernommen. "Ich bin auch schon selber mit der Spendendose unterwegs gewesen", sagt Geisel und hat schon wieder Spaß am Solibärchen. Die kleinen Plüschtiere gibt es jedes Jahr in einer neuen Variante, so dass Sammler ihre besondere Freude daran haben.
Bei allem Spaß: Das Thema bleibt ernst. "Es gibt nichts zu verharmlosen, man darf aber auch niemand wegen einer Erkrankung stigmatisieren", sagt Geisel. Peter von der Forst, Geschäftsführer der Düsseldorfer AIDS-Hilfe, kann da nur beipflichten. "Neue Therapieformen - da, wo man sie bekommen kann - sorgen heute für eine enorme Verbesserung von Lebensqualität und Lebensdauer bei Erkrankten." Wichtig sei allerdings ein frühzeitiges Feststellen der Infektion. "Ein Drittel der Menschen, die von ihrer Neuinfektion erfahren, haben bereits AIDS."
Häufig seien immer noch alte Horrorbilder in den Köpfen vorhanden. "Auch in denen der Betroffenen", so von der Forst. "Deshalb ist auch die Arbeit gegen Diskriminierung so wichtig!" Information hilft gegen Vorurteile. Peter von der Forst kommt auf den Fall des US-Schauspielers Charlie Sheen: "Eine völlig sinnfreie moralische Aufregung. Unter der entsprechenden Therapie ist der HIV-Positive nicht infektiös."
Yvonne Hochtritt von der AIDS-Hilfe ist voll des Lobes für die Düsseldorfer. "Allein im Jahr 2014 haben sich 286 ehrenamtliche Helfer bei uns mit über 8.800 Stunden Einsatz engagiert!" Komödie, Kom(m)ödchen, Tim Fischer im Savoy - sie alle sammeln in den nächsten Tagen Spenden für die Aids-Hilfe.
Am Samstag, 28. November, werben von 11 bis 17 Uhr prominente Düsseldorfer auf der Königsallee für Sympathie, Toleranz und Solidarität gegenüber Menschen mit HIV und Aids, sammeln Spenden und verkaufen die beliebten Solibären. Am 1. Dezember sind die Spendensammler ebenfalls unterwegs in der Innenstadt, aber auch in den Stadtteilen von 12 bis 18 Uhr.
Mehr Informationen zum Programm der AIDS-Hilfe unter www.duesseldorf.aidshilfe.de