Was ist eigentlich deutsch?
Wie sehen wir Deutsche uns? Und wie sieht uns die Welt? "Eine absurde und kenntnisreiche Annäherung" an diese Fragen gibt es jetzt in "Voll Krass deutsch." Ein Integrationskurs für Inländer in Zeiten von Pegida.
Findet Kabarettist Christian Ehring.
Der Autor heißt Martin Maier-Bode, ist ein echter Düsseldorfer, ein leidenschaftlicher Fortuna-Fan und Kabarettist. Am aktuellen Ensemble-Programm "Deutschland gucken" im Düsseldorfer Kom(m)ödchen hat er nicht nur mitgearbeitet, sondern steht auch selbst auf der Bühne.
Deshalb stellt er sein Erstlingswerk auch an diesem verregneten Dienstagmittag im Foyer des Kom(m)ödchen vor. Ehring übernimmt die Einleitung. Er erzählt von Maier-Bodes erstem Ritterschlag als Kabarettist. "Er hat damals die CDU in Neuss derartig provoziert, dass er dort nicht mehr länger als Dozent arbeiten durfte."
Im Buch, das verspricht Ehring, "wird man als intelligenter Leser ernst genommen". Und er hat auch selbst noch eine Theorie, was typisch deutsch sein könnte: "Wir wollen alle eine Mutti haben..."
Maier-Bode geht auf Deutschland-Reise um das Deutschsein zu erkunden. Berlin, Hannover, Berchtesgaden, Sylt. "Es endet in Aachen, wo alles begann."
Es gibt einen heiteren Geschichtskurs, gepaart mit Absurditäten des Alltags.
Ein Beispiel: "In Nordrhein-Westfalen gibt es die Vorschrift, dass alle öffentlichen Publikationen der Landesregierung auch in Blindenschrift herausgegeben werden müssen. Das klingt erst mal gut. Aber was bringt es, die Broschüre 'Clever fahren, Unfälle vermeiden' für Lkw-Fahrer in Blindenschrift zu publizieren?"
Hat man Maier-Bode ein wenig länger zugehört, dann möchte man noch etwas hinzufügen: Typisch deutsch ist es wohl auch, über sich selbst lachen zu können. Und zur Beruhigung fügt der Autor hinzu: "Ich bin ja gerne deutsch."