Jugend-Randale in der Altstadt - Kritik am OB Gewaltstadt

Erneute Randale in der Altstadt am Wochenende. Die CDU sagt: „Jetzt reicht’s, eine moralische rote Linie ist überschritten!“ Nach Angaben der Polizei hatten mehrere hundert junge Leute einen medizinischen Rettungseinsatz auf der Bolker Straße gestört und behindert. Polizeikräfte mussten eingreifen. Dabei wurde ein Beamter von einem 15-Jährigen direkt angegriffen. Die Kritik an OB Dr. Stephan Keller aus der Opposition wird lauter. Der denkt offenbar an eine Art Wache auf der Rheinpromenade.

Polizei in der Altstadt

Foto: Anne Orthen

Die Fraktion drängt die Stadt zum Start einer bereits beauftragten öffentlichen Kampagne für mehr Respekt gegenüber Einsatz- und Rettungskräften. Fraktionschef Rolf Tups: „Uns  macht das unsoziale und teilweise sogar gewaltsame Verhalten von einigen Jugendlichen fassungslos. Jetzt reicht‘s! Das hat mit Feiern in der Altstadt nichts mehr zu tun. Rettungskräfte im Einsatz für Menschenleben zu behindern und Polizisten zu attackieren, ist unerträglich und widerwärtig.“

Die jungen Leute hätten offenbar jede Hemmung verloren, indem sie Anstand und Mitmenschlichkeit mit Füßen treten würden. Tups: „Sie stellen sich damit außerhalb von Recht und Respekt. Mir fehlt jegliches Verständnis, und Corona-Frust lasse ich absolut nicht gelten. Ich frage mich, was da an gesellschaftspolitischer Verantwortung in der Erziehung versäumt wurde.“ Hier fehle es an Einsichtsfähigkeit. „Wie würden denn die Heranwachsenden reagieren, wenn sie selbst, ihre Freunde oder sogar ihre Eltern in einer medizinischen Notlage wären und der Notarzt von anderen Gleichaltrigen behindert würde?“

Ratsherr Andreas Hartnigk, Vizevorsitzender im Ordnungs- und Verkehrsausschuss, ergänzt: „Dieser Verrohung werden wir uns politisch massiv entgegenstellen. Wir erklären uns mit den Einsatz- und Rettungskräften solidarisch. Daher treiben wir das Thema ‚Respekt für Rettende, Helfende und Personen mit öffentlichen Aufgaben‘ in der kommenden Ratssitzung erneut voran.“ Bereits im Februar 2020 habe man dazu einen interfraktionellen Antrag im Rat gestellt. Darin sei die Verwaltung mit einer Anti-Gewalt-Kampagne beauftragt worden, die coronabedingt noch nicht angelaufen sei. Hartnigk: „Wir werden jetzt Druck machen, damit die Kampagne endlich startet.“

Hartnigks Parteikollege, Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller, bekommt derweil von Ratsherr Torsten Lemmer (Tierschutz / Freie Wähler) Feuer: „Dass fortgesetzte Missverhalten von einem Teil der Besucher der Altstadt und an der Rheinuferpromenade ist unerträglich! Seit Monaten und Jahren kommt es immer wieder zu Ausschreitungen und Übergriffen, die häufig von Jugendlichen ausgehen. Anwohner der Altstadt und der Rheinuferpromenade beschweren sich seit langem. Was machen OB Keller und Polizeipräsident Wesseler, um diesem Problem nachhaltig und wirksam zu begegnen? Nichts!“ Er fragt: „Was wurde aus der angekündigten verstärkten Präsenz von Polizei und OSD? Wo sind die ersten der 150 neuen OSD-Kräfte? Was wurde aus Kellers Null-Toleranz-Strategie, die er im Wahlkampf angekündigt hat?“ Für ihn steht fest: „Alles leere, hohle Worte.“

Der hart Kritisierte geht derweil in  die Offensive. Wie die Rheinische Post berichtet, hat Keller bei der jüngsten Sicherheitskonferenz mit der Polizei eine ständige Präsenz der Beamten auf der Rheinuferpromenade gefordert. Ihm schwebe dabei eine Art Wache vor, die auch Anlaufstelle für Besucherinnen und Besucher sein solle. Mitte der Woche kündigte die Düsseldorfer Polizei an, die Kräfte in der Altstadt verstärken zu wollen.

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