Kampagne des Kinderschutzbundes zu physischer Gewalt Liebesentzug
Seit über 20 Jahren steht im Bürgerlichen Gesetzbuch: „Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig.“ Doch die Realität sieht nicht ganz so positiv aus...
Nach wie vor sind noch viel zu viele Kinder körperlicher, seelischer und sexualisierter Gewalt ausgesetzt – zu Hause, in der Schule, im Sportverein, in der Freizeit, heißt es von Seiten des Kinderschutzbundes Düsseldorf. Gerade den Aspekt der psychischen Gewalt will die Einrichtung mit einer neuen Kampagne in den Fokus rücken. Denn Gewalt beginne bereits dort, wo die meisten von uns sie noch nicht als solche wahrnehmen würden.
„Nichts gelingt dir, du hast wirklich zwei linke Hände“. „Du dumme Gans!“ Zu spät gekommen – eine Woche Hausarrest“ „Wenn du jetzt frech wirst, dann setzt es was“ - entwertende Kommentare, Herabwürdigung, Liebesentzug, Misstrauen, Drohungen und mehr. Genau darauf wollen drei Plakate der neuen Kampagne aufmerksam machen.
„Gewalt in der Erziehung schafft keine Einsicht bei Kindern. Sie zeigt bloß, wer der Stärkere ist“, weiß Dr. Hauke Duckwitz, Kinderneurologe und Vorsitzender des Kinderschutzbunds Düsseldorf. „Es geht um den respektvollen Umgang zwischen Kindern und Erwachsenen – im Elternhaus, in der Kita, in der Schule.“ Der Kinderschutzbund Düsseldorf arbeitet seit vielen Jahrzehnten daran, Gewaltursachen zu bekämpfen und geeignete Maßnahmen zur Vermeidung von psychischer und physischer Gewalt gegen Kinder zu entwickeln und umzusetzen.
Geschäftsführerin Bettina Erlbruch sagt: „Wir begleiten und beraten Familien von Anfang an. Wir setzen uns für Kinderrechte ein und unterstützen die Eltern dabei, das Ideal einer gewaltfreien Erziehung zu verwirklichen.“ Und verweist auf die speziellen Beratungs- und Bildungsangebote des Ortsverbands, darunter etwa die Seminarreihe „Starke Eltern – Starke Kinder®“ oder den Workshop „Stärke statt Macht“ - damit in Konfliktsituationen nach Lösungen gesucht werde und nicht nach Schuldigen.