Ausstellung ARTWALK Kunst wird in den Wald gebracht

Der Wald scheint momentan in der Kunst omnipräsent. Der Pianist und Komponist Hauschka hat seiner aktuellen Platte den Titel „A Different Forest“ gegeben. Eine Gruppenausstellung im Kulturbahnhof Eller zeigte vor einigen Monaten unter der Überschrift „Wald“ dokumentarische Fotografie. Die Ausstellung ARTWALK geht nun noch einen Schritt weiter.

Christina von Plate (l.) und Inken Heske organisieren den ARTWALK im Grafenberger Wald.

Foto: Leonie Schierl

Kuratiert und organisiert haben das Ganze Inken Heske und Christina von Plate im Auftrag des Kulturkreises Gerresheim. Heske hat an der Düsseldorfer FH Visuelle Kommunikation studiert, von Plate ist Betriebswirtin. Die beiden kennen sich seit vielen Jahren und haben sich immer viel und gerne über Kunst ausgetauscht. Auch der Wald liegt Heske wie von Plate am Herzen. „Als Gerresheimerin ist man ja eh jeden Tag im Wald, das ist ja unser Vorgarten“, erklärt Heske. Von Plate geht sogar noch einen Schritt weiter. „Ich bin ein Wald-Mensch“, sagt sie, dabei entspricht ihre Optik ganz der der modernen Großstädterin.

Die Vorbereitungen für ARTWALK starteten bereits im Sommer 2018. In enger Absprache mit der städtischen Forstabteilung nahm das Projekt seitdem Schritt für Schritt Gestalt an. Mehrfach waren Heske und von Plate gemeinsam mit den Förstern im Wald unterwegs, um zu besprechen, an welchen Stellen überhaupt Kunstwerke aufgestellt werden dürfen und was es sonst zu beachten gilt. „Natürlich dürfen keine Nägel in Bäume gehauen werden. Und Klang- oder Lichtinstallationen gehen im Wald auch nicht“, erklärt Heske. Zudem sei es wichtig, dass die Besucher die Wege nicht verlassen. In manchen Fällen sei die Kunst daher ausschließlich aus der Distanz zu betrachten.

20 Künstler hat das Organisatoren-Doppel in den Wald geladen. Das Spektrum der gezeigten Arbeiten ist breit und reicht von Urban Art von Ben Mathis und den MaJo Brothers über Fotografie von Gabi Luigs bis hin zu installativen Arbeiten von Tim Eiag oder Michel O. Die Strecken zwischen den einzelnen Werken sollten idealerweise zu Fuß zurückgelegt werden, das lasse Raum zum Nachdenken und Entspannen. Genau das sei schließlich der entscheidende Unterschied zu einer Museumsschau, erklärt von Plate: „Man wird nicht so zugeballert.“ Zudem ist die Hemmschwelle weniger hoch als beim Museum. Und Eintritt wird auch nicht erhoben.

Über zwei Zugänge erreicht man den künstlerischen Rundkurs im Grafenberger Wald am 16. Juni. Einer ist am Bismarckweg (Nähe Staufenplatz), der andere an der Wolfsschlucht (Höhenweg) gegenüber vom Wildpark. An beiden Stellen bekommen die Besucher eine Broschüre, die Infos zu Künstlern, Arbeiten und Strecke enthält. Dabei ist es den beiden Initiatorinnen wichtig, dass die Kunst im Fokus bleibt und das Ganze keinen Event-Charakter bekommt. „Es gibt kein Streetfood, keine Getränke oder Ähnliches“, sagt von Plate. Der aus Museen und Galerien bekannte Satz „The artist is present“ gilt hingegen auch im Grafenberger Wald. Sämtliche Künstler werden am Ausstellungstag anwesend sein. Sollten also Fragen auftauchen, können die gleich vor Ort geklärt werden.

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