Bus oder Bahn ?

Heißes Thema im Herbst: Wie kriegen wir’s hin, dass der Verkehr auf der Bergischen Landstraße strömt und nicht steht, vor allem morgens?

Am unteren Bildrand ist das Krankenhaus zu sehen, rechts oben die Bergische Kaserne.

Um Antworten hatte die Stadtverwaltung die Experten des Planungsbüros Albert Speer aus Frankfurt gebeten und ihren Vortrag im Düsseldorfer Rathaus organisiert. Schon dort diskutierten Bezirkspolitiker erwartungsgemäß leidenschaftlich und ein zweites Mal in der Gerresheimer Sitzung letzte Woche. Die Gutachterin Veronika Malik startete mit der Aussage: „Wir waren überrascht, am Knotenpunkt Bergische Landstraße / Gräulinger Straße nicht das Chaos vorzufinden, das wir erwartet hatten.“ Zwischen 15.30 und 18 Uhr hatte sie sich den Verkehr angesehen, und Autozählungen von 2012 herangezogen. Viele Mundwinkel gingen nach unten und Augenbrauen nach oben. Was aber muss geschehen, wenn in ein paar Jahren 3000 neue Wohneinheiten auf dem Gelände der Bergischen Kaserne hinzukommen? Die Planer untersuchten die Varianten Straßen-, Seil- und Hochbahn, und kamen zu dem Schluss: der Bus ist das Beste - wenn man ihm mehr Vorfahrtsrechte einräumt, ihn etwa an den Ampeln eher losfahren lässt. Das finden vor allem SPD, FDP und Grüne nicht gut. Sie ziehen die Seilbahn vor - aber nicht, wie der Ideengeber Hanno Bremer von der CDU favorisiert, über die Rennbahn, sondern definitiv entlang der B 7, als einzig vernünftige Alternative gegen den Stau. Der Linke Wolfram Müller-Gehl, der selbst an der Straße wohnt, warb für eine zusätzliche separate Busspur dort, wo der Straßenquerschnitt das hergibt. Auch die Straßenbahn ist nach Ansicht des SPD-Manns Karsten Kunert nicht abgehakt. „In Prag schaffen die Bahnen auch so eine Steigung wie bei uns, und die sind älter.“

Ein ruhiger Bezirksbürgermeister konnte gegen Schluss der Debatte den Vorschlag durchsetzen, alle Anregungen zu sammeln und den Verkehrsausschuss für Prüfaufträge zu gewinnen.

(City Anzeigenblatt Duesseldorf)