Haus der Kulturen Debatte rund um den Umzug des Jungen Schauspiels

Geht es nach dem Willen der Ampelkoalition von SPD, Grünen und FDP, soll nach dem geplanten Umzug des Jungen Schauspiels in die City am Standort Münsterstraße 446 ein „Haus der Kulturen“ entstehen. Als interkulturelles und internationales Begegnungs-, Informations-, Kultur- und Veranstaltungszentrum sowie als Anlaufstelle für die hiesigen Migrantenorganisationen soll das Projekt dem Austausch zwischen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund dienen.

Fordern mehr Bürgerbeteiligung: Pavle Madzirov (l.) und Karl Tauschke (2. v. r.) auf der Demo gegen das „Haus der Kulturen“.

Foto: Peter Salm

Widerstand kommt aus der CDU, die auf Mitsprache der Bürger pocht und OB Thomas Geisel vorwirft, mit den Stimmen der Ampelpartner im Eilverfahren eine neue Nutzung zu beschließen: ein „Haus der Kulturen“ für Migrantenvereine. Das „Haus der Kulturen“ solle zwar der Integration von Migranten dienen, integriere aber nicht die Mörsenbroicher. Weder die Nachbarn des Theaters, die Bürger des Stadtteils noch die Politik vor Ort seien involviert worden. „Wenn Demokratie heißt, dass die Bürger entscheiden“, fragt Bezirksvertreter Karl Tauschke, „wo bleibt hier die Demokratie?“

Unter dem Motto „Stop – kein Haus der Kulturen ohne Beteiligung der Menschen vor Ort!“ demonstrierten vergangene Woche die CDU, der Bürgerverein Rath und weitere Vereine sowie Mörsenbroicher Bürger vor dem Jungen Schauspiel. Online und auf Papier sammelten sie Unterschriften für eine Petition. Sie fordern ein Ende der Planung für das „Haus der Kulturen“, den Verbleib des Theaters bis zur endgültigen Klärung sowie ein offenes Beteiligungsverfahren zur Nutzung des Standorts für die Bürger des Viertels.

CDU-Ratsherr Pavle Madzirov: „Ein ,Haus der Kulturen’ ist etwas anderes als ein Kinder- und Jugendtheater. Uns stört, dass die Anwohner in die Planungen nicht miteinbezogen wurden.“ Auch Wilfried Kullmann, 1. Vorsitzender des Bürgervereins Mörsenbroich, bemängelt, dass im Konzept der Stadtverwaltung für die örtlichen Vereine kein Platz vorgesehen sei.

Hier sammeln sie nach wie vor weitere Unterschriften.