Doch noch ein Fortuna-Aufstieg? Gründe dafür und dagegen Machbar ist es!

Die Fortuna kann im Aufstiegsrennen der 2. Liga tatsächlich noch einmal ein Wörtchen mitreden. Nach dem Nürnberg-Sieg und den Ergebnissen der Konkurrenz beträgt der Rückstand auf Rang drei vorm Spiel in Sandhausen (Sa., 13 Uhr) nur noch vier Punkte. Bei zehn ausstehenden Spielen machbar. Wir listen auf, was dafür und dagegen spricht, dass die Fortuna noch den Sprung unter die ersten drei schafft.

Abwehrmann André Hoffmann umarmt Torwart Florian Kastenmeier. Kann die Team-Geschlossenheit zu Fortunas Pluspunkt im Aufstiegsrennen werden.

Foto: Ja/HORSTMUELLER GmbH / Schröder

Gründe dafür:

Team-Geschlossenheit

Innerhalb der Mannschaft stimmt es. Zuletzt betonte Abwehrchef André Hoffmann im vereinseigenen Podcast „Rot und Schweiß“, dass er selten eine Truppe erlebt hätte, in der der Zusammenhalt so gut wäre. Auch Spieler wie etwa Brandon Borrello, die lange außen vor waren, lassen sich nicht hängen und äußern ihren Unmut, sondern ziehen mit an einem Strang. Auch die vielen Genesungswünsche aus der Mannschaft über die sozialen Medien an den schwer am Knie verletzten Thomas Pledl deuten auf ein gutes Binnenklima hin.

Team-Wille

Die Rösler-Elf musste in dieser Saison schon mit vielen Rückschlägen oder schwierigen Bedingungen klarkommen. Corona-Fälle im Team, ein spät zusammengestellter Kader, viele Verletzungsprobleme. Trotzdem hat man sich bis auf sehr wenige Ausnahmen (Bochum) nie hängen lassen. Mal mehr, mal weniger erfolgreich. Den Willen konnte man der Mannschaft kaum absprechen.

Restprogramm

Nur noch dreimal muss die Fortuna gegen direkte Konkurrenten um den Aufstieg spielen. Davon zweimal zu Hause (Bochum und Karlsruhe), wo man erst einmal verloren hat. Gegen Teams aus der unteren Tabellenregion wurde sehr ordentlich gepunktet. Fakt ist: In zwölf Spielen gegen die derzeit von Platz 10 abwärts stehenden Klubs gab es eine einzige Niederlage (Würzburg). Insgesamt sammelte man 25 Punkte.

Der Sturm

Mit Kenan Karaman, Rouwen Hennings und Dawid Kownacki hat die Fortuna mit den besten Sturm der Liga. Jeder kann ein Spiel entscheiden und jederzeit treffen. Allerdings muss Uwe Rösler es hinbekommen, dass sie auch genügend Bälle bekommen, um ihre Qualität zeigen zu können.

Gründe dagegen:

Probleme gegen „Große“

Neun Versuche gab es bisher gegen die ersten sechs, nur zwei Siege (gegen Heidenheim und in Karlsruhe) sprangen dabei heraus. Aber es gab schon fünf Niederlagen. In den wenigen Duellen gegen Aufstiegskonkurrenten muss die Fortuna wohl punkten. Am letzten Spieltag winkt sogar ein Finale, dann ist die Fortuna beim derzeitigen Vierten in Fürth zu Gast.

Fehlende Konstanz

Und hier nicht nur mit Blick auf die Saison, sondern auch innerhalb einer einzelnen Partie. Oft wirkt es von außen, man habe den Dreh raus, den Gegner im Griff, nur um dann innerhalb kürzester Zeit ein völlig anderes Gesicht des Teams zu sehen, mit fehlerbehaftetem Spiel, teils haarsträubenden individuellen Fehlern und mutlosem Auftreten. Schwankungen, die unerklärlich erscheinen.

Kreativitäts-Mangel

Im Jahr des Klassenerhalts in der ersten Liga war der Fortuna-Fan verwöhnt von Kevin Stöger. So ein Spieler, der im Mittelfeld unermüdlich ackert und trotzdem mit Geistesblitzen eine Partie entscheiden kann, fehlt der Fortuna. Shinta Appelkamp ist verletzt, Edgar Prib  formschwach, Jakub Piotrowski offenbar noch nicht so weit. Marcel Sobottka und Alfredo Morales schalten sich zwar immer wieder vorne mit ein, ihr eigentliches Metier ist aber die Balleroberung. Das gilt noch stärker für Kapitän Adam Bodzek. So hat die Fortuna gegen tief stehende Gegner oft Probleme. Ein Hoffnungsschimmer ist hier das Duo Koutris/ Peterson, dass gut zu harmonieren scheint und Schwung in die Offensivbemühungen bringt.

Schlechtes Torverhältnis

Könnte in einem engen Rennen entscheidend sein. Hier liegt man deutlich hinter den ersten vieren zurück. Bochum mit +21, Kiel mit +16, der HSV mit + 19 und Fürth mit + 17 sind mit +4 im Torverhältnis wohl nicht mehr einzuholen. Umso wichtiger werden Siege im direkten Duell mit der Konkurrenz Und damit sind wir wieder beim ersten Grund, der gegen einen Aufstieg der Fortuna spricht.

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