Weniger Straftaten insgesamt - Anstieg vor allem beim Missbrauch Düsseldorf hat ermittelt

In Düsseldorf ist die Kriminalität im Jahr 2020 insgesamt gesunken. Beim Wohnungseinbruch, bei Gewaltdelikten und vor allem bei Sexualverbrechen verkündeten die stellvertretende Behördenleiterin Silke Wehmhörner und der Leiter der Direktion Kriminalität, Frank Kubicki, jedoch Steigerungen.

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62.180 Straftaten wurden für das Jahr 2020 beim Polizeipräsidium Düsseldorf registriert. Dies entspricht einem Rückgang von 3,63 Prozent zum Vorjahr (64.525). In den Bereichen Straßen- und Kfz-Kriminalität und beim Taschendiebstahl spiegelt sich dieser Trend - man verzeichnet sinkende Fallzahlen. Die Aufklärungsquote liegt laut Silke Wehmhörner „bereits das dritte Jahr in Folge bei über 50 Prozent“, was auch auf die Präventionsarbeit der Polizei zurück zu führen sei, da etwa nahezu die Hälfte der Einbrüche bereits an der Haus- oder Wohnungstür scheiterten.

Den höchsten Anstieg gibt es bei den Sexualstraftaten um 54,61 Prozent auf 804 Fälle (Vorjahr: 520). Hauptgrund dafür sind nach Einschätzung der Polizei vor allem Erfolge vermehrter Ermittlungsanstrengungen. Kubicki: „Dies ist bedingt durch eine Strafrechtsreform, ein verändertes Anzeigeverhalten und die intensiven Anstrengungen der NRW-Polizei, vor allem im Bereich der Kinderpornographie und dem sexuellen Missbrauch von Kindern.“

Aus zehn Delikten (u. a. Mord, Totschlag, Vergewaltigung, Raub, räuberische Erpressung, gefährliche/ schwere Körperverletzung), setzt sich die so genannte Gewaltkriminalität zusammen. Hier ist ein Anstieg um 11,09 Prozent auf 2.344 Fälle (Vorjahr: 2.110) zu verzeichnen. Kubicki verweist in diesem Zusammenhang auf ein „exponentielles Wachstum dieser Straftaten nachdem die Altstadt nach dem ersten Lockdown geöffnet wurde.“ Bei den Kapitaldelikten sind die als Mord (6) und Totschlag (14) klassifizierten Fälle zahlengleich mit dem Vorjahr. Ebenfalls angestiegen ist die Zahl beim Wohnungseinbruchdiebstahl um 12,84 Prozent auf 1.327 Fälle (Vorjahr: 1.176).

Zu verzeichnen sei zudem ein leichter Anstieg bei den Fahrraddiebstählen um 62 Fälle (+ 1,73 Prozent) auf 3.633.

In dem Zusammenhang wiesen die Beamten erneut auf die Möglichkeit der Registrierung der Zweiräder bei der Polizei sowie die Notwendigkeit einer geeigneten Diebstahlsicherung hin. Diebstahlsdelikte haben mit rund 40 Prozent nach wie vor den größten Anteil an der Gesamtkriminalität. Der Taschendiebstahl verzeichnet einen Rückgang um 16,27  auf 3.541 Fälle (Vorjahr: 4.229).

 Diebstähle an/ aus Kraftfahrzeugen gingen um 220 Fälle (- 6,33 Prozent) auf 3.253 zurück. 288 Kraftfahrzeuge wurden insgesamt komplett entwendet. Das entspricht einem Rückgang von 8,57 Prozent (Vorjahr: 315).

 „Die Pandemie hat mit ihren Widrigkeiten der Polizei Düsseldorf viel abverlangt und auch Einfluss auf die Kriminalstatistik gehabt. Es ist uns trotz der ungewöhnlichen Umstände insgesamt gut gelungen, dass sich die Menschen in Düsseldorf weiterhin sicher fühlen können“, bilanziert Silke Wehmhörner.

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