Hohe Temperaturen in Traglufthalle: Flüchtlingsdemo an der Koblenzer Straße
Bewohner der Flüchtlingsunterkunft an der Koblenzer Straße in Garath veranstalteten am Dienstag eine friedliche Demonstration vor der Traglufthalle.
Auslöser waren die hohen Temperaturen in der Unterkunft. Die starke Sonneneinstrahlung der letzten Tage hat zeitweise zu Temperaturen von deutlich über 30 Grad im Inneren der Halle geführt. Vertreterinnen und Vertreter des Flüchtlingsbüros und auch des Amtes für soziale Sicherung und Integration haben sich unverzüglich vor Ort begeben.
Das Problem ist bereits erkannt und an einer Lösung wird gearbeitet. Bereits im April hatte das Amt für Gebäudemanagement mit dem Betreiber der beiden Traglufthallen an der Sankt-Franziskus-Straße und der Koblenzer Straße, der Firma Paranet, über mögliche Maßnahmen zum Schutz vor Überhitzung bei hohen Außentemperaturen gesprochen.
Vertraglich festgelegt ist ein vorgeschaltetes Wasserregister, welches die Ansaugluft innerhalb der Halle um 8 Grad herunterkühlt. Zusätzlich wurden nach den ersten warmen Tagen des Jahres im April Solarprotektorfolien auf dem Dach angebracht. Allerdings nur auf der Südseite, nun werden bis spätestens Ende nächster Woche weitere Folien auch an den anderen Seiten montiert. Aus Sicherheitsgründen sind dafür jedoch relative Windstille und Trockenheit Voraussetzung.
Die Wasserregister-Kühlung wird derzeit von der Firma Paranet getestet. Sofern die bisherigen positiven Eindrücke bestätigt werden, steht sie ab der 21. Kalenderwoche zur Verfügung und werden dann eingebaut. Bis dahin stellt der Betreiber kurzfristig mobile Kühlaggregate zur Verfügung, mit denen sogenannte Klimakühlzonen in bestimmten Bereichen der Traglufthalle entstehen werden. Die Beauftragung erfolgte unabhängig von den heutigen Protesten und ist für beide Traglufthallen vorgesehen.
Mit den beschriebenen Maßnahmen wird mit einer deutlichen Reduzierung der Temperatur innerhalb der Traglufthallen gerechnet. Die Traglufthallen sind für jeweils ein Jahr bis Ende September/Anfang Oktober dieses Jahres angemietet. Bis dahin will die Stadt weiter Modulbauanlagen und Unterkünfte in Bestandgebäuden in Betrieb nehmen, in denen bessere Unterbringungskonditionen herrschen.