Halina Birenbaum im Kom(m)ödchen Holocaust-Überlebende spricht vor Schülern
Mittlerweile ist die israelische Schriftstellerin und Übersetzerin Halina Birenbaum 90 Jahre alt. 1929 in Warschau geboren, musste sie nach dem deutschen Überfall auf Polen 1939 gemeinsam mit ihrer Familie in das Warschauer Ghetto übersiedeln. Nach Aufenthalten in den Konzentrationslagern Majdanek, Auschwitz-Birkenau und Ravensbrück wurde sie am 2. Mai 1945 aus dem KZ Neustadt-Glewe befreit.
Ihre Erlebnisse schildert Birenbaum in zahlreichen Veröffentlichungen, darunter in dem 1989 publizierten Buch „Die Hoffnung stirbt zuletzt“. Auf Lesungen und Vorträgen informiert die Autorin über das Martyrium der polnischen Juden in den Ghettos und Konzentrationslagern. Und insbesondere der Austausch mit Schülern ist der Autorin wichtig: Seit mittlerweile 15 Jahren begleitet Birenbaum Schüler der Lore-Lorentz-Schule Düsseldorf. Zwar gelang es den Beteiligten um Lehrer und Organisator Frank Buschmann nur viermal, die Auschwitz-Überlebende persönlich zu treffen, doch Birenbaums Buch „Die Hoffnung stirbt zuletzt“ war auf jeder der Gedenkfahrten ins ehemalige Konzentrations- und Vernichtungslager ein ständiger Begleiter.
Umso glücklicher sind alle Mitwirkenden nun, dass die mittlerweile 90-Jährige in diesem Monat den Weg aus Haifa nach Düsseldorf auf sich nimmt, um den Schülern der Lore-Lorentz-Schule ihre Geschichte zu erzählen. „Es wird das zweite Mal sein, dass Halina Birenbaum zu uns an die Schule kommt. Das ist natürlich eine unglaubliche Chance. Womöglich ist es die letzte Möglichkeit, eine Überlebende dieser Gräuel persönlich zu sprechen“, so Buschmann. Seit seiner ersten von insgesamt zehn Fahrten verfolgt der Pädagoge den Ansatz, den Holocaust nicht über Zahlen, Daten und Fakten zu erklären, sondern durch Berichte von Opfern und Tätern. Die Veranstaltung findet am 30. Januar im Kom(m)ödchen statt und ist ausschließlich den Schülern der Lore-Lorentz-Schule vorbehalten.