Aus für Rad-Testphase Gerresheim Widerspruch

Der Verkehrsausschuss der Stadt ist am Mittwoch den Empfehlungen von Verwaltung und Bezirksvertretung, die Testphase der neuen Radverkehrsführung an der Kreuzung Torfbruchstraße/ Dreherstraße zu beenden, gefolgt. Die Radlervertreter des ADFC Düsseldorf hatten noch im Vorfeld der Entscheidung darauf gedrängt, die „einstimmig beschlossene“ Maßnahme fortzusetzen. Anwohner und Autofahrer hatten sich hier zuletzt über starke Rückstaus beklagt.

Die umstrittene Stelle an der Torfbruchstraße - hier war es seit Beginn des Verkehrsversuchs vermehrt zu Rückstaus und Umgehungsverkehr in den angrenzenden Wohngebieten gekommen.

Foto: ADFC Düsseldorf

Hintergrund: Parallel zur Markierung eines provisorischen Radfahrstreifens war im November an der belebten Kreuzung eine Geradeausspur zugunsten einer „Leipziger Kombispur“ (nur Abbieger und Radfahrer) eingerichtet worden – was in der Rush Hour regelmäßig für lange Rückstaus sorgte. Von diesen sei auch der ÖPNV betroffen gewesen, daher der Rückzieher. Die Rechtsabbiegepfeile würden nun entfernt und die Fahrspur wieder für den Geradeausverkehr freigegeben.

Die neue Planung beinhalte auch eine Radspur im Seitenraum, was den Verlust von bis zu 20 Parkplätzen bedeute. Schwacher Trost für Matthias Arkenstette, beratendes Mitglied im Verkehrsausschuss für den ADFC: „Wir kritisieren den Entscheid scharf. Es hätte - wie beschlossen - eine seriöse Evaluation der bis Ende Mai laufenden Testphase geben müssen.“ Schade sei, „dass bisher nur schimpfende Autofahrer“ zu Wort gekommen seien. Und: „Noch im Januar hatte die Verwaltung mitgeteilt, dass die beobachtete Szenerie nicht allein an der neuen Verkehrsführung läge“, so Arkenstette. 20 Stunden am Tag gäbe es keine oder nur geringe Staubildungen...

Geradezu unverantwortlich finden die Radler die konkrete Ausführung vor Ort. „Es ist lebensgefährlich, hier Radfahrende aus der Rad- in die Autofahrspur zu schicken. Dies widerspricht allen Beteuerungen über mehr Sicherheit für den Radverkehr,“ so Arkenstette. Bis zum Herbst habe die Verwaltung die Fertigstellung der neuen Radspur prognostiziert. „Dafür müssen aber noch drei Lichtmasten weichen, ich wette, dass das zeitlich nicht hinhaut“, so der ADFC-Mann. Und: „Auch unter schwarz-grün wird in der Verkehrswende eine Rolle rückwärts gemacht. Die Interessen der Autofahrenden werden höher angesiedelt, als die Sicherheit für Radfahrende.“